Antikörper-Therapie gegen SARS entwickelt

Einsatz der Technik auch gegen andere Infektionskrankheiten

Menschen, die mit dem SARS-Virus infiziert sind, können durch die Verabreichung von Antikörpern behandelt werden, die von Personen gewonnen werden, die von der Krankheit genesen sind. Die Schweizer Forscher vom Institute for Research in Biomedicine in Bellinzona, die diese Technik entwickelt haben, glauben, sie könnte auch für die Therapie anderer Infektionen adaptiert werden. Das berichtet die BBC

SARS trat in China in 2002 auf, verbreitete sich in viele Länder und tötete rund 800 Personen. Wissenschaftler arbeiten auf Hochtouren an der Entwicklung eines Impfstoffs, aber noch gibt es keine wirksame Therapie für die Krankheit, die durch einen Virus ausgelöst wird, der mit dem Grippevirus verwandt ist. Der neue Ansatz verwendet die Immunzellen von Patienten, die die Krankheit erfolgreich abgewehrt haben. Das Schweizer Forschungsteam konzentrierte sich dabei auf einen Typ der Immunzelle, die B-Zelle genannt wird. Diese Zelle produziert Proteine, oder Antikörper, die auf den Virus abzielen. Die Wissenschaftler setzten die Zellen einem Cocktail aus, der das Epstein-Barr-Virus und einen kurzen Strang synthetischer DNA enthielt, das die DNA, die in den Bakterien und Viren gefunden wurde, imitiert.

Andere Forscher hatten ebenfalls versucht, Antikörper zu entwickeln, indem sie Gene klonten, nicht die ganzen Immunzellen. Antonio Lanzavecchia erklärte, seine Methode wäre 1.000 Mal wirksamer, weil sie 35 verschiedene Antikörper produziere, die alle dazu fähig sind, den SARS-Virus anzugreifen. US-Forscher haben die Wirkung der Antikörper an Mäusen getestet und herausgefunden, dass sie die Vervielfältigung der Viren vermeiden konnten. Lanzavecchia hofft, dass diese Technik auch gegen andere infektiöse Krankheiten eingesetzt werden kann, vielleicht sogar im Kampf gegen HIV.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.schweiz

Weitere Informationen:

http://www.irb.unisi.ch

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