Größte nationale Tagung für Nuklearmedizin

In der Nuklearmedizin werden radioaktive Pharmazeutika in Therapie und Diagnostik klinisch angewendet. Hierfür ist neben höchster ärztlicher Expertise auch die Zusammenarbeit mit Physikern und Radiochemikern erforderlich.

Zudem werden modernste Großgeräte, wie der PET/CT, SPECT/CT und der PET/MRT, eingesetzt. Ziel der Nuklearmedizin ist es, Krankheitsprozesse im Körper direkt sichtbar zu machen und diese gezielt zu heilen.

In der Nuklearmedizin geht somit Bildgebung und Therapie Hand in Hand. Dieses Konzept wird in der Onkologie auch als Theranostik bezeichnet und ist bei unserer Jahrestagung eines der Schwerpunktthemen. Zu verschiedensten Verfahren der Theranostik wird es bei uns Sitzungen geben, um den Stand der Forschung sowie die klinischen Erfahrungen zu diskutieren.

Zu diesem Verfahren ist beispielsweise die Diagnose und Therapie des metastasierten und kastraktions-resistenten Prostatakarzinoms zu zählen. In den vergangenen Jahren haben hier insbesondere die Arbeiten deutscher Nuklearmediziner zum Thema PSMA zu Durchbrüchen geführt, die derzeit in globalen Studien weiter untersucht werden.

Weiter wurde kürzlich die 177Lu-DOTATATE Therapie zur Behandlung neuroendokriner Tumore zugelassen und wird derzeit an zahlreichen Zentren neu eingeführt. Das Verfahren der SIRT, die Anwendung radioaktiver Nanopartikel zur gezielten Behandlung von Metastasen und Tumoren in der Leber, ist ebenfalls bereits an zahlreichen onkologische Spitzenzentren etabliert.

Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses liegt in der Bewertung und Diskussion der Entwicklung der Instrumentierung mit Großgeräten. Im Post-Congress-Symposium werden namhafte Experten der Frage nachgehen, welche technischen Innovationen die Nuklearmedizin braucht, um die Versorgung der Patienten zu verbessern und welche Innovationen vor allem von wissenschaftlichem Interesse sind.

An universitären Einrichtungen könnten solche Fragen anders beantwortet werden als in der Praxis oder an kommunalen Häusern der Maximalversorgung. Zudem ist die Entwicklung unseres nationalen Gesundheitswesens zu berücksichtigen.

Die Digitalisierung und die Einführung künstlicher Intelligenz in der Nuklearmedizin ist ein weiteres wichtiges Zukunftsthema und somit ebenfalls Schwerpunkt der „NuklearMedizin 2020 – Digital“. Die Verbesserung und Beschleunigung von Diagnosen durch künstliche Intelligenz scheint in greifbarer Nähe zu sein.

Dies stellt die gegenwärtige Herangehensweise an klinische Probleme in Frage und ist somit für das zukünftige ärztliche Handeln im Fachgebiet bedeutsam. Im Rahmen der Jahrestagung soll aus diesem Grund eine offene und interdisziplinäre Diskussion zwischen Naturwissenschaftlern und Ärzten sowie zwischen den unterschiedlichen Generationen in Klinik und Praxis tätiger Nuklearmediziner stattfinden.

Natürlich wird auch die aktuelle Situation nicht vernachlässigt. Die COVID-19-Pandemie hatte und hat erhebliche Auswirkungen auf nuklearmedizinische Abteilungen und Praxen – sowohl organisatorisch, logistisch als auch finanziell. Diese Auswirkungen und den Umgang damit wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und im internationalen Kontext eingeordnet werden.

Die Jahrestagung „NuklearMedizin 2020 – Digital“ ist ein einzigartiges Forum zur Präsentation des aktuellen Standes der Forschung in der nuklearmedizinischen Diagnostik, Therapie und Instrumentierung in Klinik und Praxis.

Die Tagung steht somit an der Schnittstelle zwischen akademischer Forschung, moderner Patientenversorgung, Präzisionsmedizin der Zukunft sowie technologischer Weiterentwicklung. Das vielseitige, interdisziplinäre Umfeld wird die rasante Entwicklung des Fachgebietes weiter vorantreiben.

Eine virtuelle Industrieausstellung, auf der nationale und internationale Hersteller den aktuellen Stand ihrer Entwicklungen präsentieren, ist dabei ein zentraler Bestandteil der Tagung.

Sämtliche Informationen zur „NuklearMedizin 2020 – Digital“ stehen auf der Kongresshomepage http://nukmed20.nuklearmedizin.de zur Verfügung. Dort ist auch die Presseakkreditierung zur Tagung möglich.

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Pressereferat, Stefanie Neu
Nikolaistraße 29, 37073 Göttingen
Tel. 0551 / 48857-402, info@nuklearmedizin.de
http://www.nuklearmedizin.de

http://nukmed20.nuklearmedizin.de – Kongresshomepage der NuklearMedizin 2020 – Digital
http://www.nuklearmedizin.de – Homepage der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN)

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DGN e.V. Pressestelle idw - Informationsdienst Wissenschaft

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