Biomarker besser nachweisen: Bremer Forscher entwickeln neue Methode mit Mikrokapseln

„Wir haben schon vor einiger Zeit gelernt, wie wir diese Mikrokapseln herstellen können“, erklärt Springer, „und wir haben es geschafft, Antikörper auf ihren Oberflächen zu fixieren, damit sie die Biomarker erfassen können. Jetzt haben wir uns die Frage gestellt, ob unsere neuentwickelte Messmethode mit den existierenden Industriestandards mithalten kann.“

Herkömmliche Methoden benutzen Oberflächen wie Glas- oder Plastikträger, die Forschungsgruppen von Springer und Klöck bevorzugen die Mikrokapseln. Sobald der Biomarker auf den Mikrokapseln erfasst wurde, werden die Kapseln mit einer spezifischen Färbe-Reaktion behandelt, und die entstandene Farbe wird in einem sogenannten Durchfluss-Zytometer ausgelesen. „Die Leistung dieser neuen Methode hat uns wirklich überzeugt. Effizienz und Genauigkeit sind besser als bei bereits existierenden Verfahren“, sagt Springer.

Die Mikrokapseln könnten vielversprechende Anwendungen im Bereich der Krebserkennung finden, da sie bestimmte krankheitsrelevante Proteine selbst in sehr geringen Konzentrationen erkennen können. Die Forscher sehen ihren weiteren Arbeiten optimistisch entgegen, da sie glauben, ähnliche Mikrokapseln für Biomarker anderer Krankheiten entwickeln zu können. Kontakt zu Firmen, welche diese neue Methode testen wollen, besteht bereits.

„Das ist eine tolle Bremer Erfolgsgeschichte“, fasst Springer zusammen. „Diese Technologie wurde durch die Zusammenarbeit zweier Bremer Hochschulen entwickelt, und einige in Bremen ansässige Firmen haben ihr Interesse bereits zum Ausdruck gebracht.“

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Sujit Kumar Verma, Anja Karin Albrecht, Verena Siebecke, Gerd Klöck, Tatiana A. Kolesnikova, and Sebastian Springer: Comparative validation of a microcapsule-based immunoassay for the detection of proteins and nucleic acids. PLOS ONE 13 (2018): e0201009; doi: 10.1371/journal.pone.0201009

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