Ergebnisverbesserung bei der Stammzelltransplantation

Förderung durch die Deutsche José-Carreras-Leukämie-Stiftung

Die Stammzelltransplantation ist heute eine etablierte Therapie für Leukämiepatienten, die beachtliche Heilungserfolge aufweisen kann. Vor der Transplantation muß das erkrankte blutbildende System des Patienten mit einer Hochdosis-Chemotherapie ausgeschaltet werden. Von den Spender-Stammzellen wird erwartet, daß sie, nachdem sie im Empfängerorganismus angegangen sind, eine normale Blutbildung in Gang setzen. Unbeschadet der therapeutischen Erfolge bleibt die Stammzelltransplantation ein komplexer und riskanter Eingriff.

Das Deutsche Register für Stammzelltransplantation (DRST) erfaßt Daten zu allen seit Anfang 1998 durchgeführten Transplantationen hämopoetischer Stammzellen in Deutschland. Es ist im Auftrag der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantationen (DAG-KPT e.V.) tätig und kooperiert mit allen Einheiten in Deutschland, die hämopoetische Stammzelltransplantationen vornehmen. Seine Führung wird von einem Vorstand wahrgenommen, dessen amtierender 1. Vorsitzender Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier, Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin der Universität Ulm, ist. In Ulm befindet sich auch die Datenzentrale des DRST, die hier mit dem Zentralen Knochenmarkspenderregister Deutschlands (ZKRD) zusammenarbeitet. Als Subregister ist das an der Klinik für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Frankfurt lokalisierte Register für Stammzelltransplantation bei Kindern integriert. Das DRST-Sekretariat zur Abwicklung administrativer Aufgaben hat seinen Sitz am Institut für Immunologie des Universitätsklinikums Essen.

In den vergangenen Jahren wurde in Zusammenarbeit der Gliedeinrichtungen des DRST eine Datenbank zur Stammzelltransplantation in Deutschland aufgebaut, Voraussetzung für Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Transplantation und ihre zentrumsübergreifende Wirksamkeit. Diese Datenbasis, in der die Erfahrungen aller deutschen Stammzelltransplantations-Einheiten dokumentiert werden, stellt einen wichtigen Faktor im Kontext der Bemühungen um eine Verbesserung der Transplantationergebnisse dar. In diesem Sinne versteht sich das DRST als Plattform für eine kooperative Forschung aller deutschen Stammzelltransplantationszentren. Ein kürzlich aufgelegtes Forschungsprogramm untersucht speziell den Grad der erforderlichen Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen nichtverwandten Spendern und Transplantatempfängern, die Rolle der Ganzkörperbestrahlung im Rahmen der Vorbehandlung für die Transplantation und die Transplantationsergebnisse im Vergleich zu anderen, medikamentösen Therapiemöglichkeiten bei bestimmten Erkrankungen. Es wird jetzt von der Deutschen José-Carreras-Leukämie-Stiftung e. V. mit 210.000 Euro gefördert.

Über den nationalen Rahmen hinaus kooperiert das DRST mit entsprechenden internationalen Registern wie der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT).

Kontakt : Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier, Abteilung Transfusionsmedizin der Universität Ulm, Tel. 0731-1500; Email: h.schrezenmeier@blutspende.de

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Peter Pietschmann idw

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Kommentare (1)

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  1. Hallo, ziemlich weit oben steht, dass die Transplantation „beachtliche Heilungserfolge aufweisen kann“, gibt es hierzu Studien? Ich suche schon eine Weile und würde mich sehr über die Hilfe freuen.
    Vielen Dank.

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