Mit Smartphone und Tablet in den Weinberg

Traktor auf einem Feld der TH Bingen - In der Agrarwirtschaft wird die Digitalisierung immer wichtiger. TH Bingen/Carsten Costard

Anfang Dezember fiel der Startschuss für ein neues Forschungsprojekt der Technischen Hochschule (TH) Bingen. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Projekt „ResWein“ läuft bis 2019 und hat zum Ziel, mit einer neuen Software die Ressourceneffizienz im Weinbau zu verbessern.

Die TH Bingen kooperiert hierfür unter anderem mit Winzerbetrieben, dem Verein Rheinhessenwein e.V. und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR).

„Mit Hilfe neuer Techniken wollen wir den Material- und Energieeinsatz sowie die Dokumentation in Weinbaubetrieben verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Informatiker, Umweltexperten, Winzer und Weinbauberater sowie Maschinenhersteller und ein Datenschützer eng zusammen“, erläutert Projektleiter Professor Gerhard Roller von der TH.

Zunächst will das Projektteam die Datengrundlage für die Software schaffen: In den kooperierenden Weinbaubetrieben erfassen die Wissenschaftler Daten in den Bereichen Material- und Energieeinsatz, Erosionsgefährdung, Nährstoffaustrag, Treibhausgasemissionen und Pflanzenschutz.

An der TH Bingen entwickelt Mobile-Computing-Experte Professor Cornelius Wille die passende App: „Das System wird es ermöglichen, ein Material- und Energiemanagement aufzubauen und die Treibhausgasemissionen des Betriebes zu bewerten. Außerdem soll die Software das Resistenzenmanagement unterstützen und die standortbezogene Erosionsgefahr abschätzen.“

Nicht zuletzt können die Winzerinnen und Winzer Daten für ihre rechtlich gebotenen Dokumentationspflichten erfassen.

„Ich erwarte von dem Vorhaben mobil nutzbare Entscheidungshilfen für Winzer, um die Steuerung und Dokumentation von Arbeiten vor Ort im Weinberg zu erleichtern“, ergänzt Dr. Wolfgang Schneider vom DLR in Bad Kreuznach. „Die hierfür erforderlichen amtlichen Geodaten werden den Winzern und Landwirten in Rheinland-Pfalz kostenlos zur Verfügung gestellt. „Sie sollen auf allen Geräten im Betrieb offline nutzbar sein“, so Schneider.

„Dieses Projekt verfolgt eigentlich zwei Ziele“, erklärt Roller. „Wir wollen die Effizienz in Weinbaubetrieben verbessern und gleichzeitig dem Umweltschutz dienen.“ Für die Winzer ist es dabei wichtig, dass die zu entwickelnde Anwendung einfach zu nutzen, verständlich und vor allem bezahlbar ist.

https://www.th-bingen.de/forschung

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Dr. Corinne Freundt Technische Hochschule Bingen

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