Herzklappenerkrankung: Operation oder Katheterverfahren?

Die Herzklappen des menschlichen Herzens. Illustration: medicalArtwork

Um Betroffene mit einer Herzklappenerkrankung und auch nicht Erkrankte mit einer erblichen Vorbelastung vor der Gefahr eines unentdeckten Klappendefekts besser zu schützen, bietet die Deutsche Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/Herzklappenerkrankung-Sonderband.html  leicht verständliche Experten-Informationen zu den Warnzeichen von Klappenerkrankungen sowie zu aktuellen Diagnose- und Therapieverfahren an.

„Das Tückische an Klappenfehlern ist, dass auch schwere Defekte lange unauffällig bleiben können, ohne dass die Betroffenen eine Veränderung bemerken“, warnt der Jenaer Herzspezialist Prof. Dr. med. Hans-Reiner Figulla vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

„Klappendefekte müssen deshalb rechtzeitig behandelt werden, sonst führen sie zu einer schwerwiegenden und zum Teil irreversiblen Schädigung des Herzmuskels. Leistungseinbußen und Luftnot bis hin zur Herzschwäche oder im schlimmsten Fall plötzlicher Herztod sind die Folgen.“

Besser gerüstet in die Besprechung des geplanten Eingriffs

Die Deutsche Herzstiftung bietet verlässliche Informationen zu Fragen, die viele Betroffene vor einem Eingriff beschäftigen und die immer wieder den Herzspezialisten der Sprechstunde der Herzstiftung gestellt werden: Wie lange dauert ein Eingriff (bei Herzklappen-OP, bei Katheter-Eingriff)?

Welche Gefahr geht z. B. von bakteriellen Infektionen und chronischen Entzündungen für die Herzklappen aus? Wann ist eine biologische, wann eine mechanische Herzklappe notwendig? Herzklappenfehler zählen zu den häufigsten Herzerkrankungen mit über 86.300 Klinikeinweisungen pro Jahr in Deutschland. Allein Defekte an der Aortenklappe wurden 2014 (isoliert) mit über 13.200 kathetergestützten Eingriffen und über 9.950 Aortenklappen-Operationen behandelt.

Wie bemerkt man eine Klappenerkrankung?

Herzklappenfehler machen sich je nach Schwere der Herzklappenerkrankung und Art der betroffenen Klappe unterschiedlich bemerkbar, z. B. als Klappenstenose infolge von Verengungen an der Klappe oder als Klappeninsuffizienz durch Undichtigkeiten. „Bei der Aortenklappen-Verengung ist das Auftreten von Angina pectoris-Beschwerden – Schmerzen oder ein unangenehmes Engegefühl im Brustkorb –, von Schwindel oder Ohnmachtsanfällen bis hin zur Bewusstlosigkeit ein Zeichen, dass jetzt operiert werden muss“, warnt Kardiologe Prof. Figulla. Sind die Klappen des rechten Herzens erkrankt, kommt es etwa zu Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme) und Blauwerden z. B. der Lippen (Zyanose). Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtszunahme, aber auch Gewichtsabnahme können ebenfalls Anzeichen einer Klappenerkrankung im rechten Herzen sein. Erkranken können im linken Herzen die Mitral- oder Aortenklappe, im rechten Herzen die Trikuspidal- oder Pulmonalklappe.

Folgender Ratgeber zu Herzlappenerkrankungen ist als kostenfreies PDF per Download erhältlich unter www.herzstiftung.de/Herzklappenerkrankung-Sonderband.html

– „Herzklappenerkrankungen: Symptome, Diagnose und aktuelle Therapieverfahren“, PD Dr. Alexander Lauten/Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla (12 S.)

Dieser Experten-Ratgeber kann auch telefonisch unter 069 955128-400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de bei der Deutschen Herzstiftung e. V. angefordert werden.

http://www.herzstiftung.de/Herzklappenerkrankung-Sonderband.html
http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/portrait-prof-figulla.jpg
http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/herz-klappen-illustration.jpg
http://www.herzstiftung.de

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Michael Wichert idw - Informationsdienst Wissenschaft

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