Grüner Star: Stammzellen revolutionieren Therapie

Grüner Star: Sehkraft wieder herstellen (Foto: pixelio.de, Lupo)

Mit Stammzellen aus menschlichen Hautzellen ist es Wissenschaftlern der School of Science at Indiana University-Purdue University Indianapolis http://science.iupui.edu  gelungen, nachzuweisen, dass Stammzellen in retinale Ganglienzellen umgewandelt werden können.

Diese Neuronen leiten visuelle Informationen vom Auge an das Gehirn weiter. Das Ziel des Teams um Forschungsleiter Jason Meyer ist die Entwicklung von Behandlungsansätzen, die einen grünen Star verhindern oder heilen können.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten könnten eine Reihe von degenerativen Erkrankungen sein, die den Sehnerv schädigen und zum Verlust der Sehkraft und Erblindung führen sowie Verletzungen bei Soldaten oder Kontaktsportarten.

Die Wissenschaftler nutzten Stammzellen von Freiwilligen mit einer vererbten Form des grünen Stars und von gesunden Studienteilnehmern und programmierten sie genetisch so um, dass sie pluripotente Stammzellen wurden, die sich in jede Zellart verwandeln können.

In einem nächsten Schritt wurden die Stammzellen dazu gebracht, zu retinalen Ganglienzellen zu werden. Sie begannen jetzt die für diese Zellen charakteristischen Eigenschaften zu übernehmen. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin Stem Cells http://onlinelibrary.wiley.com/journal/10.1002/  (ISSN)1549-4918 veröffentlicht.

Absterben von Zellen verhindern

Hautzellen von Patienten mit grünem Star unterscheiden sich laut Meyer nicht von den Hautzellen von gesunden Menschen. „Als wir jedoch die Hautzellen der Glaukom-Patienten in Stammzellen und dann in retinale Ganglienzellen umwandelten, wurden diese Zellen ungesund und begannen viel rascher abzusterben als jene der gesunden Teilnehmer.“

Die Wissenschaftler wollen jetzt erforschen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Zellen am Absterben zu hindern. „Wir haben bereits einige viel versprechende Ansätze gefunden. In ferner Zukunft könnte es uns gelingen, gesunde Zellen der Patienten als Ersatz für die abgestorbenen zu nutzen.“ Das sei, so der Wissenschaftler, eine große Herausforderung. Langfristig wäre es jedoch denkbar, dieses Ziel zu erreichen.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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