Insgesamt 5,6 Millionen Euro für Vorhersagesystem zu Fischpopulationen

Um europäische Gewässer und Fischarten vor Überfischung zu schützen, legt die Europäische Union (EU) jährlich Fangquoten fest. Trotzdem sind zum Beispiel im Mittelmeer und im Schwarzen Meer die Bestände laut EU-Kommission stark gefährdet.

In einem europäischen Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Myron Peck (Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft und Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit) soll jetzt ein Vorhersagesystem für die Veränderungen der wichtigsten Fischpopulationen geschaffen werden, etwa für Dorsch, Hering und Sprotte in Nord- und Ostsee oder Anchovis, Sardinen und Thunfisch in Mittelmeer und Atlantik.

Auch die Zukunft der Aquakultur wird eine große Rolle spielen und somit wird ein Fokus der Forschung auch auf Miesmuscheln, Austern, Lachs, Dorade und anderen kommerziell genutzten Arten liegen.

Prof. Peck hat dafür bei der EU im Rahmen von Horizon 2020 ein neues Forschungsprojekt eingeworben: CERES – „Climate change and European aquatic RESources“, das im März 2016 startet und mit rund 5,6 Millionen Euro gefördert wird.

Insgesamt werden 26 europäische Institutionen aus Forschung und Industrie zusammenarbeiten, allesamt aus dem sogenannten „Blue Growth“ Sektor (ein Ansatz der EU für zukünftiges wirtschaftliches Wachstum in Europa durch innovative Nutzung von Aquakultur und Fischerei). Die Partner kommen unter anderem aus Deutschland (Thünen Institut für Seefischerei), Großbritannien (Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture Science, University of Hull) Spanien (Spanish National Research Council), den Niederlanden (Agricultural Research Service), Rumänien (National Institute for Research and Development) und der Türkei (Mersin University).

Die Forscherinnen und Forscher von CERES wollen in den kommenden vier Jahren Warnsysteme für kurz-, mittel- und langfristige Veränderungen innerhalb der gefährdeten Fischpopulationen entwickeln, deren Daten ein effizientes und wissenschaftsbasiertes Risikomanagement ermöglichen. „Von diesen detaillierten Informationen und Prognosen profitieren nicht nur Fischfang- und Zuchtbetriebe, sondern auch Politikverantwortliche, die die Fangquoten oder andere Maßnahmen für die Fischereiwirtschaft festlegen“, erklärt Prof. Peck.

Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Ich gratuliere Prof. Peck zu diesem Erfolg. Hier wird einmal mehr deutlich, dass die Universität Hamburg im Bereich der marinen Wissenschaften ausgezeichnet aufgestellt ist und mit ihrer Forschung wichtige Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung unseres Planeten leisten kann.“

Für Rückfragen:

Prof. Dr. Myron Peck
Universität Hamburg
Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
Tel.: +49 40 42838-6642
E-Mail: myron.peck@uni-hamburg.de

www.uni-hamburg.de

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Birgit Kruse idw - Informationsdienst Wissenschaft

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