Forschung für saubere Badegewässer

Badestelle an der Berliner Havel Sandra Netthoefel

Deutschlands Flüsse sind in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sauberer geworden. Allerdings liegen von den über 2000 nach EG-Badegewässerrichtlinie registrierten Badegewässern tatsächlich nur rund 30 an Flüssen. Dies hat seinen Grund: Die hygienische Wasserqualität schwankt in den meisten Fließgewässern stark, sodass gesundheitliche Risiken beim Baden in Flüssen schwer einzuschätzen sind.

Badegewässer unterliegen nach EG-Badegewässerrichtlinie in der Badesaison einem monatlichen Überwachungsturnus. Darüber hinaus müssen für alle Badegewässer sogenannte Badegewässerprofile erstellt werden, die u. a. alle potentiellen Belastungsquellen durch hygienisch relevante Bakterien und Viren aufzeigen und damit vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Badenden ermöglichen.

Hauptursache für derlei Belastungen in Flüssen sind Abwassereinleitungen sowie bei starken Regenfällen Mischwasserüberläufe, Einleitungen der Regenwasserkanalisation und Einträge von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Priorisierung von Vorsorgemaßnahmen ist im Einzelfall schwierig, da sich die Anteile der unterschiedlichen Verschmutzungsquellen an der Gesamtbelastung bislang nur schwer abschätzen lassen.

Genau hier setzt das Forschungsvorhaben FLUSSHYGIENE an. Dieses im Juni 2015 gestartete Vorhaben soll Instrumente entwickeln, mit denen kurzzeitig auftretende hygienische Verschmutzungen und deren Ausbreitung in Flüssen vorhergesagt werden können.

Ziel ist der Aufbau von Prognoseinstrumenten und Frühwarnsystemen für Badegewässer, die dann deutschlandweit benutzt werden können. Die Untersuchungen werden an den Flüssen Spree, Havel, Ruhr, Rhein, Mosel sowie Ilz und Isar durchgeführt. In Berlin soll außerdem die Realisierung weiterer Badestellen an der Spree geprüft werden.

Das über das Kompetenzzentrum Wasser Berlin koordinierte Vorhaben FLUSSHYGIENE ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“.

Am Vorhaben sind insgesamt 10 Verbundpartner aus Abwasserentsorgungsbetrieben, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Verbänden und Behörden beteiligt.

Projektpartner:

­- ­Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB) (Koordination)
­- Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
­- Berliner Wasserbetriebe (BWB)
­- Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG)
­- Dr. Schuhmacher – Ingenieurbüro für Wasser und Umwelt (IWU)
­- Inter3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement (inter3)
­- IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH (IWW)
­- Ruhrverband (RV)
­- Umweltbundesamt (UBA)
­- Universität zu Köln (UzK)

Assoziierte Partner

­­- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
­- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin (SenStadtUm)
­- Stadtentwässerung München (MSE)
­- Stiftung Zukunft Berlin (SZB)

http://www.kompetenz-wasser.de/FLUSSHYGIENE.592.0.html?&L=0&type=title%3…

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Dr.-Ing. Bodo Weigert idw - Informationsdienst Wissenschaft

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