Zelldaten analysieren und interpretieren

Stilisierte Ribonukleinsäure. Quelle: Institut für Informatik/Universität Freiburg

Neues Leistungszentrum der Universitäten Freiburg und Leipzig: Moderne Methoden zur Untersuchung von Zellfunktionen, zum Beispiel bei der Genomforschung, sorgen für enorme Datenmengen im Terrabyte-Bereich.

Die Analyse dieses riesigen Volumens und dessen Interpretation stellen die Lebenswissenschaften vor große Herausforderungen. Das neue RNA-Bioinformatik Zentrum (RBC), das Prof. Dr. Rolf Backofen von der Professur Bioinformatik am Institut für Informatik der Albert-Ludwigs-Universität koordiniert, soll die Lücke zwischen anfallenden Datenmengen, Analyse und Interpretation schließen.

Das Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Freiburg und Leipzig sowie dem Max-Delbrück Center Berlin wird als eines von sechs Leistungszentren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bis 2020 mit 3,3 Millionen Euro gefördert. Es ist Teil des Projekts „Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur“, das zum 1. März 2015 gestartet ist.

Lange Zeit konzentrierten sich die Lebenswissenschaften auf die DNA, also die Erbinformation und die Proteine. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Ribonukleinsäure (RNA) eine wichtigere Rolle als bisher angenommen spielt:

Neben der Aufgabe, Erbinformation in Proteine umzusetzen, ist sie an allen wichtigen Prozessen der Zelle beteiligt. So kann eine Fehlfunktion der RNA schwerwiegende Krankheiten verursachen. Darunter sind viele Arten von Krebs sowie Krankheiten des Nervensystems wie Autismus oder Alzheimer. Für die Analyse von RNA-basierten Daten wurden daher viele experimentelle Methoden entwickelt. Diese Methoden erzeugen viele Daten, die verwaltet und analysiert werden müssen.

„Mit dem RBC wollen wir deutschlandweit eine zentrale Anlaufstelle für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Analyse von RNA-Daten etablieren. Unser Ziel ist die Schaffung einer Plattform, die unterschiedliche Algorithmen und Arbeitsabläufe zur Analyse von RNA-Daten vereint und als Open-Source-Projekt frei zur Verfügung steht“, erklärt Backofen.

Kontakt:

Prof. Dr. Rolf Backofen
Institut für Informatik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel: 0761/203-7461
E-Mail: backofen@informatik.uni-freiburg.de

Natascha Thoma-Widmann
PR-/Marketing-Referentin
Technische Fakultät
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel: 0761/203-8056
E-Mail: thoma-widmann@tf.uni-freiburg.de

http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2015/pm.2015-03-13.36-en

Media Contact

Rudolf-Werner Dreier Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI soll Ackerbau umweltfreundlicher machen

Drohnen, die Äcker gezielt nach Unkräutern absuchen; Roboter, die kranke Pflanzen individuell erkennen und behandeln: Was wie eine ferne Zukunft klingt, ist zumindest auf manchen landwirtschaftlichen Versuchsgütern bereits Realität. Im…

Deutliche Zunahme von Pilzinfektionen mit Candida auris in Deutschland

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 77 Fälle von Candida auris-Nachweisen erfasst – sechs Mal mehr als in den Vorjahren. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Nationalen Referenzzentrums für Invasive…

Leichtbauwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

… im Fokus des Fraunhofer WKI. Der Leichtbau gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele. Leichte…

Partner & Förderer