Gemeinnützige industrienahe Forschung erstmals unter einem Dach – Forschungsgemeinschaft „Konrad Zuse“ mit über 60 Mitgliedsinstituten gegründet

Vertreter von über 60 deutschen Industrieforschungsinstituten unterzeichneten am Donnerstag in Berlin die Gründungsurkunde der Forschungsgemeinschaft „Konrad Zuse“ (Quelle: Michael Pochanke)

Mit dem neuen Zusammenschluss unter dem Namen des Berliner Computerpioniers Zuse (1910-1995) wird für eine wichtige Säule der außeruniversitären institutionellen Forschung erstmals eine gemeinsame Plattform geschaffen.

Bisher hatten die besonders industrienahen Forschungspartner des Mittelstandes – etwa 100 Einrichtungen mit einem Gesamtumsatz von 400 Mio. Euro – kein gemeinsames Sprachrohr. Ihre besondere Stärke: Die Institute sind auf die marktvorbereitende Produkt- und Prozessforschung in den sogenannten MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) konzentriert.

Sie schaffen, häufig im Rahmen von Forschungskooperationen mit der Industrie, technologieübergreifend bedarfsorientierte Lösungen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.

„Die entscheidende Rolle unsere Einrichtungen beim Transfer anwendungsorientierter Forschungsergebnisse in die Wirtschaft wird vor Ort hoch geschätzt, in der Gesamtbetrachtung der deutschen Wissenschaftslandschaft werden sie aber noch zu wenig als effektive Wissenschaftsbrücke in die Industrie wahrgenommen“, erklärte der Präsident der Zuse-Gemeinschaft und Geschäftsführer des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung Dr. Ralf-Uwe Bauer am Rande der Gründungsveranstaltung.

Die Stärkung des Transferprozesses und der gemeinsame Auftritt dieser branchenübergreifend vergleichbar aufgestellten, unabhängigen Innovationsakteure gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft würden deshalb für die Zuse-Gemeinschaft inhaltliche Schwerpunkte bilden.

Im Unterschied zu den stärker auf vorwettbewerbliche Forschung ausgerichteten vier großen Forschungsverbünden in Deutschland sind die Einrichtungen der Zuse-Gemeinschaft traditionell auf anwendungsnahe Wissenschaftsprojekte orientiert. Sie sind direkte Know-how-Geber für die Industrie und tragen so überdurchschnittlich zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen bei.

Die Geschäftsstelle der Zuse-Gemeinschaft hat ihren Sitz beim Verband innovativer Unternehmen e. V. in Berlin. In der Hauptstadt sollen am 23. und 24. März 2015, so das Aktionsprogramm, auch die erste Mitgliederversammlung sowie ein öffentlicher Kongress stattfinden.

Ansprechpartner:
Dr. Ralf-Uwe Bauer, 030/440 55 020, viu@viunet.de 

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