Komplette Fahrzeuge werden in Schwingungen versetzt

Mit dem Kran müssen die Hydraulikzylinder in die Halle befördert werden

Mit einer maximalen Beschleunigung, die dem 20-fachen der Erdanziehung entspricht, können auf dem Prüfstand auch die schlechtesten Straßenverhältnisse nachgebildet und simuliert werden.

Neben Dauererprobungen der Fahrwerkteile werden hier zukünftig vor allem Untersuchungen zum akustischen Verhalten der Fahrzeuge durchgeführt.

„Nicht zuletzt durch die elektrischen und hybriden Antriebssysteme werden zukünftige Fahrzeuge immer leiser werden, so dass alle Vibrationen und Geräusche, die über das Fahrwerk in die Karosseriestruktur eingeleitet werden, von den Insassen noch stärker wahrgenommen werden, als dies bisher schon der Fall ist“, berichtet Prof. Dr. Andreas Nevoigt, Leiter des Fahrwerklabors.

Zum Einsatz kommt der neue Prüfstand sowohl in der Entwicklungsphase neuer Autotypen, aber auch bei bereits auf dem Markt befindlichen Autos:„ Das kann für Zulieferer interessant sein, wenn der Verdacht besteht, dass ein von ihnen geliefertes Modul Geräusche erzeugt“, so Nevoigt. Neben der Zielgruppe der Autozulieferer profitieren auch Unternehmen aus dem Tuning- oder Motorsportbereich von dem Iserlohner Prüfstand.

Finanziert wird die 700.000 Euro teure Investition von Bund und Land. Im März letzten Jahres hatte sich das Labor für Fahrwerktechnik an einer Ausschreibung „FH-Invest“ des Bundesforschungsministeriums beteiligt. Von 137 eingereichten Vorschlägen wurden nur 15 Vorhaben zur Förderung ausgewählt, darunter der FH-Antrag.

„Neben einem schlüssigen Forschungskonzept und einer nachgewiesenen Forschungskompetenz hat sicherlich vor allem die gute Vernetzung des Labors mit der regionalen Automobilzulieferindustrie die Gutachter überzeugt“, ist sich Prof. Nevoigt sicher.

Mit dem neuen Prüfstand verfügt die Fachhochschule über eine in Nordrhein-Westfalen einzigartige Ausstattung auf dem Gebiet der Schwingungsanalyse an Gesamtfahrzeugen und damit über beste Voraussetzungen zur Durchführung anwendungsbezogener Forschung und Lehre.

Media Contact

Birgit Geile-Hänßel idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.fh-swf.de/

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