Parkinson: Stammzellen heilen Schäden im Gehirn

Gehirn-Scans: Heilung von Schädigungen als Ziel (Foto: pixelio.de, Rike)

Stammzellen lassen sich künftig einsetzen, um von Parkinson verursachte Schädigungen im Gehirn zu heilen, wie Wissenschaftler der Lund University http://lunduniversity.lu.se  herausgefunden haben. Für das Team um die Neurobiologin Malin Parmar sind diese Ergebnisse bei Ratten ein entscheidender Durchbruch auf der Suche nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten.

Direktinjektion in das Gehirn

Laut der Hilfsorganisation Parkinson's UK http://parkinsons.org.uk  sind vor klinischen Studien mit Menschen allerdings noch viele offene Fragen zu klären. Derzeit gibt es für Parkinson keine Heilungsmöglichkeit. Medikamente und Verfahren wie die Stimulation des Gehirns können nur die Symptome lindern. Parkinson wird durch den Verlust von Nervenzellen verursacht, die im Gehirn Dopamin herstellen.

Für die Studie simulierten die Forscher die Krankheit, indem sie bei Ratten auf einer Seite des Gehirns diese Nervenzellen abtöteten. In einem nächsten Schritt wandelten sie embryonale Stammzellen von Menschen in Neuronen um, die Dopamin produzierten. Diese Zellen wurden in die Gehirne der Ratten injiziert. Schädigungen des Gehirns konnten in der Folge rückgängig gemacht werden.

Meilenstein für klinische Studien

Bis jetzt gibt es keine klinischen Studien mit Neuronen aus Stammzellen. Erste Tests könnten jedoch bereits ab 2017 durchgeführt werden. Für Parmar sind die Ergebnisse ein großer Durchbruch und ein Meilenstein in Richtung klinischer Studien.

Ein ähnliches Verfahren wurde bereits an einer kleinen Gruppe von Patienten getestet. Dabei wurde das Gehirngewebe von abgetriebenen Föten eingesetzt, um das Gehirn zu heilen.

Die klinischen Tests wurden nach widersprüchlichen Ergebnissen jedoch beendet. Rund ein Drittel der Patienten verfügte jedoch über Zellen der Föten, die noch lange Zeit aktiv waren, heißt es in einem BBC-Bericht.

Der Einsatz embryonaler Stammzellen dürfte jedoch weniger problematisch sein, da die große Anzahl der für die Transplantation notwendigen Zellen im Labor hergestellt werden kann.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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