Technik für ein selbständiges Leben im Alter

Der sozialpolitische Rahmen des demografischen Wandels betont das Zusammenspiel von Technik und Sozialem und den Diskurs über ethische, soziale und nutzerbezogene Aspekte technischer Systeme. Im Hinblick auf nutzerbezogene Aspekte wird z.B. berücksichtigt, dass viele Menschen trotz Einschränkungen so lange wie möglich im eigenen Wohnumfeld leben können, wenn ihr Unterstützungsbedarf erkannt ist und technisch wie sozial geleistet wird.

Die Ausgabe beschäftigt sich in drei Beiträgen mit dem Themenfeld: 

Christine Weiß gibt in ihrem Beitrag „Technik für ein selbständiges Leben im Alter: Stand von Forschung und Technik“ einen fundierten Überblick über den forschungspolitischen Rahmen für die Entwicklung altersgerechter Assistenzsysteme und beschreibt Beispiele für bereits genutzte Produkte, die Menschen mit Unterstützungsbedarf helfen sollen, ihre Selbständigkeit möglichst lange erhalten zu können.

Auch Rahmenbedingungen für die Entwicklung altersgerechter Assistenzsysteme – wie die Einbeziehung der Anwender- und Nutzer-/innen in den Entwicklungsprozess, die ganzheitliche und multidisziplinäre Ausrichtung, ein differenziertes Altersbild u.a. – stehen im Fokus des Beitrags. Das Fazit des Beitrags lautet, dass die Erforschung und Entwicklung von Technik zur Unterstützung der Selbständigkeit für die erfolgreiche Gestaltung des demografischen Wandels eine Schlüsselrolle einnimmt.

„Altersgerechte Assistenzsysteme: Ethische Herausforderungen technologischen Wandels“ stehen im Mittelpunkt des Beitrags von Arne Manzeschke. Diskutiert werden die ethischen Dimensionen bei der Entwicklung altersgerechter Assistenzsysteme, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und den damit einhergehenden Möglichkeiten der Überwachung und Kontrolle ergeben können.

Der sozialpolitische Kontext für Altersgerechte Assistenzsysteme betont jedoch das Zusammenspiel von Technik und Sozialem, so dass ethische, soziale und nutzerbezogene Aspekte stärker zum Tragen kommen. Für die ethische Evaluation sozio-technischer Arrangements wurde das Modell MEESTAR entwickelt.

Das mehrdimensionale Modell wird vorgestellt und die Sammlung von fünfzehn ethisch-normativen Leitlinien für den Einsatz von Altersgerechten Assistenzsystemen beschrieben. Abschließende Überlegungen thematisieren den ethischen Standpunkt, dass avancierte Technik in den Dienst des Menschen zu stellen ist und als ein Indikator für die Humanität der Gesellschaft gelten kann.

„Technikunterstützung und Vernetzung der Pflege im ländlichen Raum: Das Projekt ‚Selbstbestimmt und Sicher‘ im Kinzigtal“ ist Gegenstand des Beitrags von Christophe Kunze und Monika Roth. Ziel dieses Projekts ist es, Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf einen sicheren Verbleib in der gewohnten Häuslichkeit zu ermöglichen und Anwendern Sicherheit zu gewährleisten.

Verschiedene Verfahren, wie z.B. erweiterte Hausnotrufsysteme, mobile Informationsdienste für Smartphones sowie Internetportale, kommen hierfür zum Einsatz. Den Technologien ist gemeinsam, dass sie lediglich die Akteure im Pflegenetzwerk bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen.

Im laufenden Projekt und Pilotbetrieb technikunterstützter Versorgungmodelle soll ein geeignetes Geschäftsmodell für die Nutzung und nachhaltige Umsetzung des technischen Assistenzsystems entwickelt werden.

http://www.dza.de/fileadmin/dza/pdf/Heft_03_2014_Mai_Juni_2014_gekuerzt_PW.pdf Die gekürzte Version online
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Stefanie Hartmann idw - Informationsdienst Wissenschaft

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