Die Uni Bonn empfängt Live-Bilder von der ISS

Die Straße von Gibraltar aus Sicht der Internationalen Raumstation ISS. Foto: NASA

Die Arbeitsgruppe Fernerkundung der Universität Bonn hat nun eine Empfangsstation und ein Webportal entwickelt, um die Videos von der ISS Schülern und der interessierten Öffentlichkeit in Deutschland zugänglich zu machen.

Das Vorhaben der Universität Bonn „Columbus Eye – Live-Bilder von der ISS im Schulunterricht“ beschäftigt sich in enger Kooperation mit der NASA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Bildempfang der erdbeobachtenden Kameras. Im Webportal www.columbuseye.uni-bonn.de können Lehrer, Schüler und jeder Interessierte kostenfrei ab sofort von der ISS aus die Erde beobachten. Das Portal soll die Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst begleiten.

„Das Projekt bietet die einzigartige Gelegenheit, die Faszination an der Raumfahrt und an der Erdbeobachtung zu vereinen, um so speziell Schüler für die Aktivitäten auf und über unserem Planeten begeistern zu können“, sagt Andreas Rienow vom Geographischen Institut der Universität Bonn, der als Wissenschaftlicher Mitarbeiter das Projekt begleitet. Das Wissen über die Techniken und Anwendungspotentiale von Raumfahrt und Erdbeobachtung lasse sich mit „Columbus Eye“ in den Schulalltag integrieren.

Schüler können in die Rolle von Wissenschaftlern schlüpfen

Die Erfahrungen aus dem Projekt „Fernerkundung in Schulen“ der Universität Bonn aus dem Jahr 2012 (http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/185-2012) sollen dabei helfen, mit interaktiven Tools das eigenständige Lernen von Jungen und Mädchen zu fördern. „Sobald wir die Kameras der ISS selbst ansteuern können, wird es eine Art Road-Show durch die 16 Bundesländer der Republik geben“, sagt Henryk Hodam, Entwickler des Webportals. Die Schüler können dann in die Rolle von Wissenschaftlern schlüpfen, das Wetter vorhersagen oder faszinierende Aufnahmen zum globalen Wandel begutachten. Anvisiert sind auch Live-Schaltungen zum deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst auf der ISS, der am 28. Mai zur Internationalen Raumstation aufbrechen wird. Wenn es mit der Kontaktaufnahme klappt, können die Schüler den Astronauten mit Fragen löchern.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Gunter Menz wird seit Oktober 2013 an einer Empfangsstation gearbeitet, die die Bilder von der internationalen Raumstation über das Marshall Space Flight Center in Huntsville (USA) ins Geographische Institut der Universität Bonn transferieren soll. „Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes ist es, die von den ISS-Kamerasystemen empfangenen Bilddaten und Videosequenzen unter anderem hinsichtlich Flutkatastrophen und Waldbrände auszuwerten und längerfristige Landnutzungsänderungen zu analysieren“, berichtet Prof. Menz. Eine Herausforderung ist die zu erwartenden Datenmenge. Das Projekt „Columbus-Eye“ wird vom DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Gunter Menz
Arbeitsgruppe Fernerkundung
Geographisches Institut der Universität Bonn
Tel. 0228/739700
E-Mail: g.menz@uni-bonn.de

Andreas Rienow
Arbeitsgruppe Fernerkundung
Geographisches Institut der Universität Bonn
Tel. 0228/739706
E-Mail: a.rienow@geographie.uni-bonn.de

http://www.columbuseye.uni-bonn.de Informationen zum Projekt

Media Contact

Johannes Seiler idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer