Neues Verfahren gegen schwere Harninkontinenz

Ersatzschließmuskel ermöglicht wieder vollständige Kontrolle

Wissenschaftler der University of Melbourne haben ein Verfahren zur Behandlung von schwerer Inkontinenz entwickelt. Dem Team um John Furness gelang es, einen körpereigenen Muskelring zu schaffen, der in die Blase eingesetzt als Ersatzschließmuskel fungiert. Dieser Ersatzmuskel wird durch einen ebenfalls implantierten elektrischen Stimulator kontrolliert. Dieses Verfahren soll Patienten wieder die vollständige Kontrolle über ihre Blase ermöglichen.

Die derzeit verfügbaren chirurgischen Verfahren arbeiten mit prothetischen Hilfsmitteln, die laut Furness unter anderem mit Abstoßungsreaktionen zu kämpfen haben. Die häufigste Ursache für eine Schädigung des Schließmuskels ist ein Trauma in diesem Bereich. Es kann durch Komplikationen bei einer Prostataoperation oder durch das Erreichen der Menopause verursacht werden.

Die Wissenschaftler haben die Vermarktungsrechte an ein eigens geschaffenes Unternehmen, Continence Control Systems International P/L (CCS), weitergegeben. Die notwendige Technologie wird von Cochlear Limited zur Verfügung gestellt. Erste klinische Versuche sind für 2005 geplant. Innerhalb von fünf Jahren soll ein entsprechendes Produkt zur Behandlung von Inkontinenz auf den Markt kommen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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