Neue Plattform für Smart-Data-Spitzenforschung

Durch die Bereitstellung einer Höchstleistungsinfrastruktur sowie Daten aus Industrieprozessen werden wichtige Voraussetzungen für die Spitzenforschung im Bereich Big Data geschaffen.

Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten können so auch neueste Forschungserkenntnisse effizient an die Industrie weitergegeben werden und zu entscheidenden Wettbewerbsvorteilen für europäische Unternehmen beitragen.

Projekte werden sich zunächst auf die strategischen Forschungsfelder Industrie 4.0, Energiewende, Smart Cities und Personalisierte Medizin beziehen.

Das SDIL, das in Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung konzipiert wurde, wird am KIT betrieben. Neben dem Betreiber zählen Bayer, Bosch, Microsoft Deutschland, SAP, Siemens und die Software AG ebenso zu den Gründungspartnern wie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Fraunhofer-Gesellschaft und das Forschungszentrum Jülich.

Darüber hinaus unterstützen bereits heute mehr als 20 weitere Unternehmen sowie Institutionen das SDIL. Dazu zählen Unternehmen wie Infineon, Trumpf und Volkswagen sowie der Branchenverband Bitkom und die Deutsche Gesellschaft für Informatik (GI). Das SDIL steht weiteren interessierten Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Mitarbeit offen. Ein besonderer Fokus des SDIL liegt auch auf der Förderung von kleinen Unternehmen, die von den Kontakten zu etablierten Anbietern profitieren und völlig neue Lösungen und Dienstleistungen im Umfeld von Big Data anbieten können.

„Die digitalen Datenmengen wachsen in unserer Gesellschaft rasant. Wir brauchen neue Instrumente, um sie zu managen und als Wissensquellen nutzbar zu machen“, sagt Professorin Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Bildung und Forschung für die digitale Zukunft“ des Nationalen IT-Gipfels. So sei das Smart Data Innovation Lab und die dort der Forschung verfügbar gemachten Daten eine optimale Ergänzung, um die Forschung auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben.

„Wir freuen uns, unsere Kompetenz in das Smart Data Innovation Lab einzubringen und mit der deutschen Wirtschaft zu teilen“, betont der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. Das KIT betreibe Infrastrukturen für große Datenmengen wie das Datenzentrum GridKa als Teil eines weltweit verteilten Netzwerkes für das europäische Teilchenbeschleunigerzentrum CERN. Seit Jahren befasse sich die Informatik am KIT mit Analysemethoden, Auswertealgorithmen und Datensicherheit. „Mit SDIL werden KIT und seine Industriepartner aus Big Data tatsächlich auch Smart Data machen.“

„Durch den Fokus auf Themen wie Industrie 4.0 oder personalisierte Medizin gewinnen wir Erkenntnisse, die nicht nur zur Lösung wirtschaftlicher, sondern auch gesellschaftlich relevanter Herausforderungen beitragen“, sagt Jim Hagemann Snabe, Co-CEO SAP AG. „Das erreichen wir auch durch eine Erweiterung des Netzwerkes in Richtung kleiner Unternehmen. Innovative Ideen kommen vor allem von diesen jungen Unternehmen und es ist unsere Aufgabe, sie aktiv zu unterstützen.“

Die Arbeitsgruppen für die aktuellen vier Forschungsfelder werden von jeweils einem Vertreter aus Wissenschaft sowie Industrie geleitet. Die Arbeitsgruppen entscheiden gemeinschaftlich über die Ausgestaltung und Vergabe der Ressourcen des SDIL für Forschungsprojekte. Weitere Forschungsschwerpunkte sind im Laufe der Zeit geplant.

Die Wissenschaftler erhalten im Rahmen abgegrenzter Projekte Zugang zu Daten aus Industrieprozessen, die auf der Plattform sicher gespeichert sind. Die Analyse der Daten, beispielsweise die Beschreibung und Strukturierung von spezifischen Datensätzen oder auch das Auffinden von Anomalien, erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Unternehmenspartner, wodurch ein schneller Wissens- und Technologietransfer möglich wird. Die beteiligten Forschungsinstitute werden außerdem allgemeingültige Werkzeuge und Methoden zur Datenanalyse entwickeln, die über die Plattform allen Teilnehmern des Smart Data Innovation Lab zur Verfügung gestellt werden können.

Das SDIL fügt sich auch in die Baden-Württemberg-Initiative „Forward IT“ ein, die das Zusammenwirken von Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem auf den Feldern Industrie 4.0, Unternehmenssoftware, Mobilität und IT-Sicherheit stärken will.

Das Konzept für die Forschungsplattform wurde in der Arbeitsgruppe „Bildung und Forschung für die digitale Zukunft“ des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung entwickelt. Die Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie Forschung für die digitale Zukunft und verwirklichte in dem Zusammenhang bereits zwei erfolgreiche Initiativen: Software Campus Netzwerk (2011) und Academy Cube (2012).

Weiterer Kontakt:
Kosta Schinarakis, PKM – Themenscout, Tel.: +49 721 608 41956, Fax: +49 721 608 43658, E-Mail: schinarakis@kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Media Contact

Monika Landgraf idw

Weitere Informationen:

http://www.kit.edu

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