Neues Werkzeug unterstützt Technologiemanagement und fördert Innovationen in Unternehmensverbünden

Eine Stärke des BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen liegt in der Erforschung kooperativer, global arbeitender Unternehmensnetzwerke. In dem Zusammenhang beschäftigen sich die BIBA-Wissenschaftler auch mit dem Innovationsmanagement in komplexen Verbünden.

Im Rahmen des europäischen Projektes BIVEE (Business Innovation for Virtual Enterprise Environments) galt es die Frage zu beantworten, wie sich in diesen höchst dynamischen, kaum noch überschaubarten Netzwerken Innovationen besser generieren und umsetzen lassen. Dazu hat das BIBA nun ein Instrument entwickelt, das künftig genau dabei helfen kann. Der Name des Werkzeugs: Innonetscore.

Als „Innovationsmanagement in virtuellen Netzwerken“ lässt sich der Titel des dreijährigen EU-Forschungsprojektes übersetzen. Es läuft noch bis Ende August 2014 und wird mit insgesamt rund drei Millionen Euro gefördert. Das Konsortium besteht aus zehn Partnern. Neben dem BIBA als einzigem deutschen Vertreter in dem EU-Projekt sind unter anderem wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen aus Italien, Spanien, Österreich, der Türkei und England sowie die Università Politecnica delle Marche in Rom dabei. Die beiden Anwender in dem Konsortium sind AIDIMA, ein spanischer Non-Profit-Verbund von rund 700 Unternehmen im Möbelsektor, sowie Loccioni, ein global agierender, italienischer Systemintegrator mit starkem Innovationsfokus.

Effizienter und effektiver in global agierenden Produktionsnetzwerken

Aufgabe des EU-Projekts ist die Entwicklung einer IT-Plattform zur Unterstützung der gemeinsamen Produktion und Entwicklung über Grenzen hinweg in einem dynamischen Netzwerk, wobei das Augenmerk auf dem Technologiemanagement und der Förderung von Innovationen liegt. Dabei wird eine Software-Umgebung entwickelt, die sowohl den Bereich Innovation als auch die kontinuierliche Verbesserung der Produktion unterstützt. Das Problem besteht unter anderem darin, die engen, komplizierten Zusammenhänge innerhalb der Unternehmensverbünde, die Anforderungen und Möglichkeiten der Akteure in Produktion und Logistik zu berücksichtigen sowie das entwickelte Werkzeug in die vielfältigen Unternehmenssysteme zu integrieren.

Innerhalb des Projekts haben die BIBA-Forscher die wesentlichen Konzepte, Modelle und Methoden im Bereich Innovation strukturiert und Kennzahlen ermittelt, auf deren Grundlage eine effektivere und effizientere Zusammenarbeit in virtuellen Unternehmensnetzwerken möglich wird – vor allem die bestmögliche Nutzung des vorhandenen Innovationspotenzials. Zu oft geht genau das angesichts der Komplexität weltumspannender Produktionskooperationen einfach unter. Ein versteckter, nicht zu unterschätzender Kostenfaktor, denn dadurch gehen mögliche Gewinne verloren.

Das BIBA hat daher mit Innonetscore ein Werkzeug entwickelt, mit dessen Hilfe sich Managementansätze hinsichtlich ihres Innovationspotenzials vergleichbar machen lassen und wesentliche Schwachstellen identifiziert werden können. Dazu BIBA-Wissenschaftler Benjamin Knoke: „Speziell in komplexen Unternehmensnetzwerken kann viel Innovationspotenzial durch fehlende Koordination verloren gehen. Durch den nur rund 20-minütiger Aufwand und die anonyme Angabe einiger Informationen kann die eigene Situation deutlich besser eingeschätzt werden.“

Ihre Ansprechpartner:

Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Thoben (Institutsleiter BIBA)
Telefon: 0421 218-500 05
E-Mail: tho@biba.uni-bremen.de
M. Sc. Benjamin Knoke (Projektleiter BIBA)
Telefon: 0421 218-50 185
E-Mail: kno@biba.uni-bremen.de

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Sabine Nollmann idw

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