Laserschweißen als Innovationsmotor

Der Prototyp eines neuen Laserschweißgeräts, entwickelt im EU-Projekt Orbital, hat jetzt den Härtetest bestanden: Bei den Firmen INTEGASA und ENSA, die in Spanien Wärmetauscher für die Schwerindustrie produzieren, hat er sich unter den harten Bedingungen des Werksalltags als zuverlässig erwiesen.

Er soll die Schweißpistolen ersetzen, die traditionell in der Produktion eingesetzt werden, um die gelochten Rohrböden mit tausenden von Rohren zu verschweißen. Ein zeitaufwändiges Verfahren – europäische Produzenten können sich heute kaum noch gegen die Konkurrenz aus Billiglohnländern behaupten.

Künftig erledigt der Laser den Job: Schnell, präzise und punktgenau werden Grundplatte und Rohr aneinandergeschweißt. Schon nach wenigen Sekunden steuert der Roboterarm, der den Bearbeitungskopf transportiert, das nächste Loch an.

»Der Prototyp kann sogar Materialien verschmelzen, die als schwer zu schweißen gelten«, so Patrick Herwig vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden, der im EU-Projekt den Schweißkopf designte und erprobte. Bei der Herstellung von beispielsweise Wärmetauschern sind exotische Material-Kombinationen gefragt.

In der chemischen Industrie nutzt man sie, um heißen, aggressiven Lösungen Wärme zu entziehen. Die Rohre müssen daher innen korrosionsbeständig sein. Auf der anderen Seite, im Tank, befindet sich eine chemisch neutrale Flüssigkeit, die Wärme aufnimmt. Hier lassen sich kostengünstige Materialien einsetzen. Wo Tank und Rohre aufeinander stoßen, müssen die unterschiedlichen Werkstoffe verbunden werden. Klassische Schweißtechnik stößt hier an ihre Grenzen, mit dem Laser lässt sich das bewältigen.

Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS
Winterbergstr. 28 | 01277 Dresden | www.iws.fraunhofer.de
Kontakt: Dipl.-Ing. Patrick Herwig | Telefon +49 351 83391-3199 | patrick.herwig@iws.fraunhofer.de

Presse: Dr. Ralf Jäckel | Telefon +49 351 83391-3444 | ralf.jaeckel@iws.fraunhofer.de

Media Contact

Dr. Ralf Jäckel Fraunhofer Forschung Kompakt

Weitere Informationen:

http://www.iws.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer