Neue Erkenntnisse warum wir werden, wie wir sind

Von den Auswirkungen von Stress im Mutterleib, über Erziehung im Kindes- und Jugendalter bis hin zur geistigen Beweglichkeit im hohen Alter: Führende Entwicklungspsychologen stellen vom 9. bis 11. September ihre neuesten Forschungsergebnisse auf dem Campus der Saar-Universität vor.

Rund 300 Wissenschaftler werden zur 21. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie erwartet, die die Saarbrücker Professorinnen Gisa Aschersleben und Jutta Kray veranstalten. Die Universität des Saarlandes verleiht am Rande der Tagung die Ehrendoktorwürde an den international renommierten Gedächtnis-Forscher Professor Fergus Craik (Toronto).

Ab wann versteht ein Kind, wie andere sich fühlen? Wann lernt es, vorausschauend zu handeln? Sind Kleinkindern Spielregeln wichtig? Welche Einflüsse hat die Eltern-Kind-Beziehung? Wo liegen die Ursachen für Schulprobleme? Wie wandeln sich unsere Denk-Fähigkeiten, wenn wir älter werden? Mit solchen Fragen befassen sich Entwicklungspsychologen. Sie erforschen, wie sich unser Verhalten und unser Erleben im Laufe des Lebens verändern.

Und sie finden heraus, warum dies so ist. Durch ihre Erkenntnisse ist es möglich, vorherzusagen, wie eine Veränderung wahrscheinlich verlaufen wird und Maßnahmen zu ergreifen, die die künftige Entwicklung positiv beeinflussen. Hierdurch können Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen gezielt gefördert werden, etwa durch Bildungsangebote, Prävention oder durch Therapie.

Im Mittelpunkt der Tagung an der Saar-Universität stehen die neuesten Forschungsergebnisse und die aktuellen Trends der verschiedenen Arbeitsbereiche der Entwicklungspsychologie. „Die vorgestellten Forschungsergebnisse umfassen die gesamte Lebensspanne, also alle Altersgruppen vom ungeborenen Kind und Säugling bis zum sehr hohen Alter. Wir haben die Bandbreite der Themen möglichst weit gefasst, damit der aktuelle Stand der Forschung umfassend sichtbar wird. Auf diese Weise wollen wir beste Voraussetzungen für den Austausch der Forscherinnen und Forscher schaffen“, sagt die Saarbrücker Entwicklungspsychologin Gisa Aschersleben, die die Tagung gemeinsam mit Professor Jutta Kray veranstaltet.

So werden sich Arbeitsgruppen zum Beispiel mit emotionaler Entwicklung, Sprache und Verhaltensauffälligkeiten befassen. Auch die Eltern-Kind-Beziehung, die Erziehung im Kindes- und Jugendalter und die Entwicklung und Erziehung im Kulturvergleich werden thematisiert und neue Erkenntnisse etwa zur Bedeutung von Männern in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Außerdem wird die Entwicklung von Gedächtnisprozessen während der Lebensspanne Thema sein. Weitere Arbeitsgruppen befassen sich unter anderem mit der Entwicklung des Handlungsverständnisses im Vorschulalter, Selbstregulationsfähigkeiten bei Kindern, Herausforderungen in romantischen und sexuellen Beziehungen Jugendlicher und junger Erwachsener, der ursachenbezogenen Intervention bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, mit dem Verständnis für die mentalen Prozesse anderer, mit Lernen und Gedächtnis im Übergang vom Säuglings zum Kleinkindalter, Schutz- und Risikofaktoren für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter oder der Emotionsregulation über den Lebenslauf.

Die Universität des Saarlandes verleiht am Rande der Tagung die Ehrendoktorwürde an den international renommierten Gedächtnis-Forscher Professor Fergus Craik (Rotman Research Institute, Toronto; 11. September, 15 Uhr, Hörsaal 018, Geb. B4 1).

Tagung: http://www.epsy2013.de
Programm: http://www.epsy2013.de/docs/Programm_epsy2013.pdf
Die Forscherinnen und Forscher stehen für Interviews gerne zur Verfügung. Hörfunkinterviews können über Rundfunk-Codec in Studioqualität geführt werden (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001).
Terminvereinbarungen:
Professor Gisa Aschersleben: Tel.:0681-302-3870; E-Mail: aschersleben@mx.uni-saarland.de
Kontakt:
Professor Gisa Aschersleben: Tel.:0681-302-3839, -3870 E-Mail: aschersleben@mx.uni-saarland.de

Professor Jutta Kray: Tel: 0681 – 302 3872; E-Mail: j.kray@mx.uni-saarland.de

Hintergrund:
An der Universität des Saarlandes befasst sich die Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie von Professor Gisa Aschersleben insbesondere mit der sozialkognitiven Entwicklung von Kindern in den ersten sechs Lebensjahren sowie deren Einflussfaktoren wie Eltern-Kind-Interaktion und Temperament.

Im Mittelpunkt der Arbeit der Gruppe von Professor Jutta Kray steht die Entwicklung von Sprache, Lernen und Handlung über die Lebensspanne, die kognitive Entwicklung im Laufe des Lebens, die Entwicklung kognitiver Kontrollprozesse und deren Trainierbarkeit.

Media Contact

Claudia Ehrlich Universität des Saarlandes

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