Neuer Touchscreen: Fabrik mit den Fingern steuern
Bei der sogenannten projiziert kapazitiven Touch-Technologie ist kein Druck auf das Display nötig, es reicht zur Steuerung das geringe elektrische Feld, das sich bei Berührung mit den Fingern ändert. So lassen sich Bildinhalte intuitiv und schnell bewegen und zoomen. Damit bringt Siemens die im Consumerbereich bekannte Gesten- und Mehrfingerbedienung in die Industrieumgebung.
Keine einfache Aufgabe: Während Smartphones in der Regel nur vor leichteren Stürzen geschützt sind, braucht es in Fabriken deutlich robustere Maßnahmen.
Die Touchscreens können auch direkt an Maschinen oder Prozessanlagen angebracht werden. Daher sind sie vibrations- und schockfest und auch unempfindlich gegen elektrische Störungen. Sie können über Kabel bis zu 30 Meter von ihrem Steuerungscomputer entfernt und in einem Temperaturbereich von fünf Grad Celsius bis zu 50 Grad betrieben werden.
Das kratzfeste Glas ist entspiegelt, so dass der Bildinhalt unabhängig vom Lichteinfall auch aus großem Betrachtungswinkel bis 170 Grad gut ablesbar ist. Die Seitenfront besteht aus Aluminium-Druckguss. Die Beleuchtung ist über mehrere Stufen an die Umgebung anpassbar.
Besonders wichtig ist in Fabriken, dass versehentliche Fehlbedienungen ausgeschlossen werden. Deshalb erkennt das Touchdisplay, wenn der Handballen die Oberfläche zufällig berührt, und löst hier keine Funktion aus.
Ebenso wenig führen elektrisch leitende Metallsplitter oder Wassertropfen zu einem Signal. Dazu analysiert die Software des Displays, wie viele Sensorpunkte durch eine Berührung erfasst wurden. Sie reagiert nur, wenn die Fläche zu einer Fingerkuppe passt. Eine weitere Spezialität des Industriepanels: Nutzer können es mit dünnen Handschuhen bedienen. (IN 2013.07.4)
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