Eine Software zur Simulation von Krisensituationen

© Eric Daudé, Projekt finanziert durch die Forschungsförderagentur (ANR) und den EU-Fonds FEDER<br>

Die Software kann kostenlos herunterladen werden und bietet so Geosimulationsmöglichkeiten für alle. Mit Hilfe geografischer Daten kann jeder Forscher ein dynamisches Modell erstellen, um so die Wechselwirkungen zwischen einer Vielzahl von Komponenten zu untersuchen (zum Beispiel Insekten, Einzelpersonen, Teile eines Territoriums).

Die Auswirkungen dieser Wechselwirkungen können auf unterschiedlichen Ebenen beobachtet werden. „Jeder kann ganz einfach seine Daten in Bezug auf ein bestimmtes Gebiet nutzen“, erklärt Eric Daudé, Geograph, Spezialist für Geosimulation und Projektmanager.

MAGEO wird derzeit unter anderem im Rahmen des EU-Projekts DENFREE [1] zur Modellierung der Dengue-Epidemien in Delhi und Bangkok genutzt. „Die Ausbreitung dieser durch Mücken übertragenen Krankheit ist auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen: der Immunstatus von Personen, Maßnahmen zum Schutz gegen diese Mücken, stark frequentierte Orte, etc.“, so Eric Daudé. „Die geographische Untersuchung dieser Wechselwirkungen ist entscheidend bei der Suche nach Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Ausrottung der Epidemie, da die Mückenkonzentrationen je nach örtlichen Besonderheiten (Vorhandensein von Wasser begünstigt z.B. die Vermehrung dieser Insekten) stark variieren.“

MAGEO ermöglicht die Identifizierung und Kartierung von Risikogebieten, das Experimentieren mit verschiedenen Szenarien und die Evaluierung der Auswirkungen der gezielten Maßnahmen. „Durch die Simulationen können insbesondere Schwelleneffekte untersucht werden: Ziel ist es herauszufinden, wie viele Mücken getötet werden müssen und an welchen Orten, um die Ausbreitung der Epidemie zu stoppen.“
Ein weiterer Vorteil der Software ist die einheitliche Sprache, was insbesondere bei interdisziplinären Projekten nützlich ist.

[1] Ziel des Projektes DENFREE ist es, das Denguefieber besser zu verstehen und entsprechende Epidemien erfolgreicher handhaben zu können. Epidemiologie und Immunologie spielen dabei genauso eine Rolle wie auch Klimatologie und Geografie. Es wird von der EU über das 7. FRP finanziert (6 Millionen Euro).

Weitere Informationen unter: Online-App: http://code.google.com/p/mageo

Kontakt: Eric Daude, Projektmanager, eric.daude[at]univ-rouen.fr

Quelle: Artikel aus CNRS le Journal – Mai-Juni 2013 – http://www.cnrs.fr/fr/pdf/jdc/272/index.html#/24/

Redakteur: Aurélien Filiali, aurelien.filiali@diplomatie.gouv.fr

Media Contact

Marie de Chalup Wissenschaft-Frankreich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer