Eurora: Hochleistungscomputer kommt aus Italien
Die auf Informationstechnik und elektronische Bauteile spezialisierte oberitalienische Firma Eurotech hat in Italiens größtem Rechenzentrum „Cineca“ den effizientesten Supercomputer der Welt vorgestellt. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Bautypen kommt der „European Many Integrated Core and Architecture“ (Eurora) ohne Kühlgebläse aus.
Geräuschloser Betrieb
In dem Hochleistungsrechner sind 128 Hardwarebeschleuniger vom Typ Gpu Nvidia Tesla K20 eingebaut. Jede der 64 Steckkarten hat das Volumen eines Laptops und kommt auf eine Leistung von 1,7 Bio. Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Im Vergleich zu dem von IBM angebotenen „Fermi“ sind die auf 1,0 x 1,5 Meter begrenzten Abmessungen deutlich kleiner. Unter Laborbedingungen wurden 3,15 Mrd. Gigaflops je Watt gemessen.
Die Steckkarten sind auf der einen Seite mit Intel-Prozessoren und Arbeitsspeichern bestückt, während auf der Gegenseite die Hardwarebeschleuniger angebracht sind. Jede von ihnen wird von einer Aluminiumschiene mit separatem Kreislauf durchquert, die mit 20 Liter Wasser gefüllt ist und für die Kühlung sorgt. „Dadurch arbeitet der Eurora nahezu geräuschlos“, sagt Entwicklungsleiter Giampietro Tecchiolli.
US-Maschine übertroffen
Der vollständig mit italienischem Know-how konstruierte Supercomputer liegt in der nach Energieeffizienzkriterien geführten Weltrangliste „Green 500“ auf Platz eins. Bislang war dieser vom National Institute for Computation Sciences an der University of Tenessee mit einer Leistungsdichte von 2,4 Gigaflops je Watt beansprucht worden. Das US-Konkurrenzprodukt wird damit von dem italienischen Modell um 20 Prozent übertroffen.
„Der Verzicht auf ein Kühlgebläse führt zu einer erheblichen Energieersparnis“, unterstreicht der italienische Wissenschaftler gegenüber pressetext. Für die in einem südlichen Land wie Italien üblichen Klimaverhältnisse sei dieser Bautyp ideal. Mit der Entwicklung des Eurora ist 2011 begonnen worden. Er gilt als Prototyp für den geplanten „Aurora Tigon“, der zwischen 1,4 und 2,4 Mio. Euro kosten wird.
Die Forschungsarbeit gehört zu dem europäischen It-Projekt „Prace“, das die Bereitstellung eines Netzwerkes aus High Performance Computing für europäische Forscher und Wissenschaftler zum Ziel hat.
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