Spammails kosten Wirtschaft ein Vermögen

Das US-Forschungsinstitut Ferris Research ist in einer Studie über Spammails zu dem Schluss gekommen, dass die US-Wirtschaft und die Unternehmen Einbußen bis zu zehn Mrd. Dollar jährlich aufgrund spamverseuchter Emails verkraften müssen.

Miteinzurechnen wären nicht nur Kosten, die direkt durch diese Mails verursacht werden, sondern auch die Software, die zur Spamfilterung entwickelt werden müsse. Ferris Research schätzt, dass die US-Unternehmen dieses Jahr bis zu 120 Mio. Dollar für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Antispamsystemen aufbringen müssen. Gewinn aus Spamflut haben unterdessen Unternehmen wie Brightmail, MailFrontier und Sendmail geschlagen, die Spamfiltersoftware zum Preis von 2 bis 15 Dollar pro User anbieten.

Nucleus Research, ein weiteres US-Marktforschungsinstitut, kommt sogar zu dem Resultat, dass pro Mitarbeiter mit jährlichen Unkosten von 874 Dollar aufgrund des E-mailkontos und der zugesendeten Spammails gerechnet werden müssen. Dies multipliziert mit 100 Millionen Beschäftigten ergibt eine jährliche Belastung von 87 Mrd. Dollar für die US-Unternehmen. Rebecca Wettermann, Forschungsleiterin bei Nucleus, sieht in der Spamwelle eine starke Bedrohung für die Produktivität der Betriebe. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Arbeiter durchschnittlich 13,3 Spammails pro Tag erhält, für die er 6,5 Minuten benötigt um diese zu lesen und danach zu löschen. Aufgerechnet auf ein Jahr bedeutet dies einen Verlust von 1,4 Prozent der Arbeitszeit des Angestellten für das Unternehmen.

Ein besonders ausgeklügeltes System hat America Online (AOL) http://www.aol.com entwickelt. Falls ein Spamaussender eine Mio. Spammails an AOL Kunden sendet, erkennt das System diese als Spamnachricht und speichert eine Kopie auf der AOL Homepage, falls Kunden diese Nachricht lesen wollen. AOL identifiziert 80 Prozent der täglich 2,5 Mrd. Emails als Spam, jedoch passiert es des öfteren, dass Mails als Spam kategorisiert werden, obwohl sie gar keine sind. Diese Mails werden als „false positives“ bezeichnet. Besonders ebay berichtet von Käufern, die sich mit Anbieter in Kontakt setzten wollten und diesen eine Email schrieben. Jedoch wurden diese Mails als Spam eingestuft und erreichten somit nie die Anbieter. Ein neuer Trend ist das „phishing“, bei dem in den zugesendeten Mails behauptet wird, dass diese von einer großen Firma kommen, die zur Abwicklung des Geschäfts die Kreditkartennummer und die Bankinformationen des Kunden benötigen. Hierbei wird jedoch die Kreditkartennummer der User gestohlen und auf Kosten des Users und des Verkäufers frisch fröhlich im Internet eingekauft, wie die New York Times heute, Montag, schrieb.

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Marlene Binder pressetext.austria

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