Neue Statistiken belegen: KMU sind innovativer als bislang angenommen

Kleinen und mittleren Unternehmen wird die Fähigkeit zugesprochen, sich flexibel an Veränderungen des Marktes und insbesondere der Nachfrage anpassen zu können. Diese Eigenschaft macht die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftskraft der KMU aus, um die Deutschland von seinen Nachbarn beneidet wird. Die Stärke des deutschen Mittelstands findet jedoch bislang nicht ihren Ausdruck in den Statistiken zur FuE- und Innovationstätigkeit der Wirtschaft. Vielmehr ist dort eine geringere Innovationstätigkeit der KMU im Vergleich zu den Großunternehmen zu erkennen.

Jüngste Weiterentwicklungen im statistischen Berichtssystem bieten nun neue Einblicke in das Innovationsverhalten der Wirtschaft. Bislang fokussierten sich die relevanten Erhebungen auf technologische Innovationen. Seit Kurzem sind – wie von OECD und Eurostat gefordert – auch Angaben zu den nicht-technologischen Innovationen (z. B. neue Vertriebswege) verfügbar. Aus der Studie des IfM Bonn geht hervor, dass nicht-technologische Innovationen überproportional häufig vom Mittelstand hervorgebracht werden. Zieht man beide Innovationsformen in Betracht, so steigt die Innovationsbeteiligung der KMU deutlich: 78 % der Unternehmen mit 10 bis 49 und 84 % der Unterneh-men mit 50 bis 249 Beschäftigten beteiligen sich am Innovationsprozess. Der entsprechende Anteilswert für die Großunternehmen liegt bei 95 %. KMU sind demnach innovativer als bisher ausgewiesen.

Ansprechpartner

Dr. Frank Maaß
Telefon: (0228) 72997-27
E-Mail: maass@ifm-bonn.org
Datenquellen
Die Analyse des IfM Bonn basiert auf unterschiedlichen statistischen Berichtssystemen, namentlich die FuE-Statistik des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, des Registers des Deutschen Patent- und Markenamtes, des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Mittelstandspanels der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), des Mannheimer Innovationspanels des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sowie Datenaufbereitungen von Eurostat.

Zum IfM Bonn

Das IfM Bonn wurde im Jahr 1957 auf Initiative Ludwig Erhards vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen gegründet mit der Maßgabe, die Lage, Entwicklung und Probleme des Mittelstands zu erforschen. Diese Aufgaben erfüllt das Institut in einer praxisorientierten Weise, indem es zum einen umfangreiches statistisches Datenmaterial zum Mittelstand auf Basis amtlicher, halbamtlicher sowie eigener Daten aufbereitet. Zum anderen werden wissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet und Gutachten zu aktuellen wirtschaftspolitisch relevanten Fragestellungen auf Basis von Unternehmensbefragungen erstellt. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten stehen der interessierten Öffentlichkeit auf der Homepage des Instituts (www.ifm-bonn.org) zur Verfügung.

Media Contact

Dr. Nadine Schlömer-Laufen idw

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