Startschuss für eine neue, internationale Forschungsinitiative zur Evolution der Insekten

Auch die Evolution von Kleinlibellen (hier ein Coenagrion Männchen), die mit ihren sehr großen Augen extrem gut sehen können, ist von Interesse. Foto: Johannes Dambach, ZFMK<br>

1KITE umfasst ein internationales Team von renommierten Experten für molekulare Biologie, Morphologie, Paläontologie, Taxonomie, Embryologie und Bioinformatik. Rund 50 Wissenschaftler aus Australien, China, Deutschland, Japan, Mexiko, Österreich und den USA arbeiten im 1KITE-Projekt.

Aus Deutschland sind beteiligt: die Universität Bonn, das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, die Universität Jena mit dem Phyletischen Museum, die Universität Hamburg mit dem Zoologischen Museum Hamburg, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart sowie das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS).

Insekten sind einer der artenreichsten und vielfältigsten Tiergruppen unseres Planeten. Sie haben nahezu alle terrestrischen Lebensräume besiedelt und spielen in den meisten Ökosystemen eine entscheidende Rolle. Viele Arten haben für uns Menschen eine immense wirtschaftliche und medizinische Bedeutung, zum Beispiel als Bestäuber von Nutzpflanzen oder als Überträger von Krankheiten. Wie ist diese enorme Artenvielfalt entstanden und warum sind gerade die Insekten ökologisch so erfolgreich? Um auf diese elementaren Fragen der Evolutionsbiologie und Biodiverstätsforschung schlüssige Antworten zu finden ist die Aufklärung des Stammbaums der Insekten eine notwendige Voraussetzung

Das Transkriptom stellt die Gesamtheit der Gene dar, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Organismus aktiv sind und in RNA „transkribiert“ werden. Es gibt damit Auskunft über einen großen und sehr wichtigen Teil der Erbinformation. Die Auswertung der Transkriptom-Daten von 1.000 Insektenarten wird es erstmals ermöglichen, die Evolutionsgeschichte der Insekten basierend auf einem äußerst robusten Stammbaums zu rekonstruieren. Im 1KITE-Projekt geht es darüber hinaus auch um die Entwicklung neuer Methoden zur Bearbeitung und Analyse von extrem umfangreichen Datenmengen, die heute im Rahmen von stammesgeschichtlichen Forschungsprojekten erhoben werden.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen des zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig (Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere) dienen dem Erhalt der Biodiversität. Insbesondere weil nur ein Bruchteil der existierenden Arten heute bekannt ist, drängt die Zeit, Methoden zu entwickeln, mit denen schnell und effizient Arten im Gelände bestimmt werden können. Näheres unter www.zfmk.de

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam.

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Sabine Heine idw

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