Unfallforschung setzt erstmals 3-D-Lasersystem ein
Neues Gerät ermöglicht präzisere und schnellere Messung
Die Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat zum ersten Mal ein neues 3-D-Laser-Scanning-System getestet, das die Erfassung von Unfallspuren revolutionieren könnte. Das für die Bauvermessung entwickelte Gerät kann so viele Punkte so schnell und exakt erfassen und in einem dreidimensionalen Bild darstellen, dass Professor Dipl.-Ing. Dietmar Otte, Leiter der Unfallforschung der MHH, den Einsatz dieses Gerätes für die Unfallforschung vorantreiben will. Bislang gibt es in Deutschland insgesamt nur 15 dieser messgenauen Systeme. Die Vorteile sind enorm: Für Entfernungen bis zu 50 Metern misst es mit einer Genauigkeit von sechs Millimetern und kann sogar in einer Entfernung von bis zu 150 Metern präzise Aufnahmen machen. Zudem muss der Verkehr für die Messung nicht gestoppt werden, da das System die Autos als bewegliche Objekte registriert und für die Messung ignoriert. Damit vereinfacht es das bislang sehr aufwendige Verfahren. Der Nachteil: Das 3-D-Lasersystem kostet weit mehr als 100.000 Euro und ist somit für öffentliche Einrichtungen derzeit unerschwinglich.
Die Unfallforschung der MHH fährt seit mehr als 30 Jahren in der Region Hannover zu Verkehrsunfällen und dokumentiert nach einem statistischen Stichprobenverfahren jährlich etwa 1.000 Unfälle in diesem Gebiet. Dies entspricht etwa einem Sechstel aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden in der Region. Jeder Unfall wird rekonstruiert; dazu ist eine umfangreiche Vermessung an der Unfallstelle notwendig. Die Daten werden gespeichert und vom Auftraggeber, der Bundesanstalt für Straßenwesen, genutzt – die Ergebnisse fließen in die Gesetzgebung mit ein und dienen Fahrzeugherstellern dazu, die Sicherheit der Autos zu optimieren.
Weitere Informationen:
Professor Dipl.-Ing. Dietmar Otte
Telefon: 0511 – 532-6411
E-Mail: Otte.Dietmar@mh-hannover.de
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