Neue Kommission erarbeitet weltweite Standards für die duale Berufsausbildung

Internationale Berufsbildungsforscher haben festgestellt, dass seit einigen Jahren Initiativen, die darauf abzielen, berufliche Bildung zu deregulieren, deutlich an Popularität verlieren.

Stattdessen feiert die duale Berufsausbildung in den unterschiedlichsten Ländern – wie Großbritannien, Schweden, Südafrika oder Malaysia – ihr Come Back. Die großen Unterschiede in der Gestaltung und Organisation sorgen für erhebliche Qualitätsunterschiede bei der dualen Berufsausbildung zwischen den Ländern. Das haben Studien im Kreis des internationalen Forschungsnetzwerks „International Network on Innovative Apprenticeship“ (INAP) ergeben.

Über dieses Netzwerk arbeiten mehr als 100 internationale Wissenschaftler auf dem Gebiet der Berufsbildungsforschung zusammen. Aufgrund ihrer Forschungsergebnisse haben die Mitglieder des INAP auf der diesjährigen Konferenz in China eine Kommission eingerichtet, die internationale Standards für die duale Berufsausbildung erarbeiten soll. Den Vorsitz der Kommission hat der Leiter der FG Berufsbildungsforschung der Universität Bremen Professor Felix Rauner. „Wenn es nicht gelingt, einen internationalen Lernprozess zu initiieren, in dem die Beispiele von guter und bester Ausbildungspraxis den Weg für Innovationen zeigen, dann dürfte es mit der Renaissance der dualen Berufsausbildung bald vorbei sein“, so Rauner.

Im Mittelpunkt der Arbeit von der „INAP Commission: Architecture Apprenticeship“ sollen daher vier Punkte stehen: 1. Kriterien für eine einheitliche Struktur der dualen Berufsausbildung (gleiches Gehalt, gleiche Ausbildungsdauer und Organisation). 2. Entwicklung von Standards für die plurale Steuerung von dualen Berufsbildungssystemen. 3. Die Integration der dualen Ausbildung in die nationalen Bildungssysteme, sodass die Verknüpfung von betrieblicher und schulischer Ausbildung gegeben ist. 4. Entwicklung von Musterausbildungsplänen. Die Ergebnisse der Kommission auf der INAP Konferenz 2013 in Südafrika vorgestellt werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
FG Berufsbildungsforschung (I:BB)
Prof. Dr. Felix Rauner
Telefon: 0421 218-62631
Fax: 0421 218-62765
E-Mail: rauner@uni-bremen.de

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Angelika Rockel idw

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