Roboter stellt neuen Laufrekord auf
Den schnellsten zweibeinigen Roboter bisher präsentieren Forscher der University of Michigan. Elf Stundenkilometer schafft ihre Laufmaschine „MABEL“, die bereits 2008 konstruiert, nun aber verbessert wurde. Ziel der Forscher um Jonathan Hurst war es, den Menschen als einen der effizientesten Geher und Läufer nachzuahmen.
„Eine fantastische Geschwindigkeit“, würdigt auch Peter Kopacek, Emeritus am Institut für Intelligente Handhabungs- und Robotertechnik der TU Wien http://tuwien.ac.at , gegenüber pressetext die Leistung der US-Kollegen.
Marathon-Geschwindigkeit
Seinen Leistungsschub verdankt MABEL den überarbeiteten Algorithmen. Dazu zählt die Verarbeitung der Daten, die der Roboter von der Umgebung sammelt und an den Bordcomputer sendet. Erst so gelingt das Gleichgewicht. „Vierbeinige Roboter sind stabiler, doch weniger wendig, langsamer und für zivile Einsätze kaum geeignet. Entwicklungen wie MABEL könnten eines Tages zu Exoskeletten führen, die Rollstuhl-Patienten auf die Beine bringen oder Rettungsteams übermenschliche Fähigkeiten geben“, so Hurst.
Die Stabilität nennt auch Kopacek als größte Herausforderung an zweibeinige Roboter. „Daneben ist auch die Nachahmung des menschlichen Ganges ein Problem. Die meisten Roboter schieben bisher einen Fuß nach dem anderen vor, wirken dabei ruckartig bis unnatürlich und kommen dabei über höchstens zwei Kilometer pro Stunde nicht hinaus.“ Von den elf Stundenkilometern sei der in Wien errichtete humanoide Roboter „Achie“ (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090629026 ), derzeit noch ein Stück entfernt.
Langer Traum und PR-Aushängeschild
Von der perfekten Nachahmung der Anatomie des Menschen träumen Ingenieure schon lange, zudem sind alle diesbezüglichen Versuche höchst PR-trächtig, versichert Kopacek. Dennoch sei der Weg dorthin noch sehr lange. „Von den 234 Bewegungsmöglichkeiten unseres Körpers schaffen es die beweglichsten Roboter bisher auf etwa 80 bis 85. Von den 32 Freiheitsgraden des Gehens können wir bisher 29 nachahmen. Speziell wenn es um die Wendigkeit der Finger geht, gibt es aber noch enormen Aufholbedarf.“
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