Im 4. Quartal 2002 0,9% weniger Erwerbstätige als ein Jahr zuvor

Im vierten Quartal 2002 hatten nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 38,9 Mill. Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland, 362 000 Personen (– 0,9%) weniger als ein Jahr zuvor. Damit hat sich auch im Berichtsquartal der in den letzten vier Quartalen zu beobachtende Beschäftigungsabbau weiter fortgesetzt.

Im Jahresdurchschnitt 2002 waren 38,7 Mill. Personen erwerbstätig, 229 000 Personen (– 0,6%) weniger als ein Jahr zuvor.

Im vierten Quartal 2002 ist nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit (BA) die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 0,4% auf 365 Stunden gesunken. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war im Berichtsquartal der anhaltende Anstieg der Teilzeitbeschäftigung. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen verringerte sich im vierten Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% auf 14,18 Mrd. Stunden.

Im Jahr 2002 lag die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen bei 1 444 Stunden, 0,5% weniger als ein Jahr zuvor. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen verringerte sich um 1,0% auf 55,88 Mrd. Stunden.

Vom Rückgang der Erwerbstätigkeit im vierten Quartal 2002 waren besonders stark die Arbeitnehmer betroffen: Ihre Zahl verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,1% auf 34,8 Mill. Personen, während die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen mit rund 4,1 Mill. Personen noch leicht um 0,2% zunahm.

Nach Wirtschaftsbereichen entwickelte sich die Erwerbstätigkeit im vierten Quartal 2002 weiterhin sehr unterschiedlich:

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Personalabbau vor allem im Produzierenden Gewerbe einschließlich Baugewerbe verstärkt fortgesetzt, und die Beschäftigungsexpansion in den Dienstleistungsbereichen kam fast zum Stillstand.

Ein Schwerpunkt des Beschäftigungsrückgangs lag im vierten Quartal 2002 – wie bereits in den beiden Quartalen zuvor – im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe: Hier hat sich der Personalabbau im Vorjahresvergleich weiter beschleunigt (– 206 000 Personen oder – 2,4%). Nahezu ungebremst war nach wie vor der umfangreiche Beschäftigungsabbau im Baugewerbe (– 171 000 Personen oder – 6,6%). In der Land- und Forstwirtschaft waren im Vergleich zum vierten Quartal 2001 9 000 weniger Personen (– 0,9%) erwerbstätig. In den Dienstleistungsbereichen insgesamt ist im vierten Quartal 2002 die anhaltende Beschäftigungsexpansion der Jahre zuvor fast zum Stillstand gekommen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr nur noch geringe Beschäftigungsgewinne (+ 24 000 Personen oder + 0,1%).

Tabelle: Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland sowie geleistete Arbeitsstunden

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur Erwerbstätigkeit nach Wirtschaftsbereichen und Quartalen

Weitere Auskünfte erteilt:

Sigrid Fritsch
Telefon: 0611 – 75-2054
E-Mail: vgr-erwerbstaetige@destatis.de

Media Contact

Sigrid Fritsch destatis.de

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer