Elektronischer Blindenstock übermittelt Infos via Ton

40-stündige Ausbildung für Anwendung in der Praxis notwendig

Rene Farcy, Physiker am französischen Forschungszentrum Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) hat einen elektronischen Blindenstock entwickelt. Nach acht Jahren ist der erste Prototyp jetzt einsatzfähig. Der Blindenstock unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Modellen, ist aber mit einem elektronischen Gerät und Kopfhörern gekoppelt. Das Gerät mit der Größe einer Fernbedienung emittiert einen Laserstrahl, mit dem die umliegende Gegend erforscht wird. Bislang wurden zwei verschiedene Modelle entwickelt.

„Tom Pouce“ ertastet Hindernisse in einem Radius von vier Metern und gibt die Informationen per Vibrationen wieder. „Tetetact“ erkennt den Raum bis zu einer Entfernung von 15 Metern wesentlich präziser und kann sogar Profile und Formen „sehen“. Die Informationen werden dem Benutzer per Ton übermittelt, unter anderem durch die Frequenz. Je höher der Ton, desto näher befindet sich ein Objekt. Die beiden Modelle sollen im nächsten Schritt in einem einzigen Apparat integriert werden.

Um die Signale der beiden elektronischen Blindenstöcke korrekt zu identifizieren und die Informationen für die Orientierung und die Fortbewegung dann in die Praxis umzusetzen, ist eine 40-stündige Ausbildung notwendig. In Frankreich wird die Zahl der Blinden, die die notwendigen Fähigkeiten besitzen, um diesen elektronischen Stock zu nutzen, auf 6.000 bis 10.000 geschätzt, teilt das elektronische Bulletin über die französische wissenschaftliche Aktualität, „Wissenschaft-Frankreich“ mit. Die Wissenschaftsabteilung der französischen Botschaft in Deutschland setzt sich für die Förderung der bilateralen Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich Forschung und Entwicklung ein. Sie arbeitet an einer Verbesserung des Austausches von Informationen zwischen beiden Ländern über die Forschungseinrichtungen, Universitäten, die private Forschung und informiert über die wissenschaftliche Aktualität beider Länder.

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Sandra Standhartinger pressetext.deutschland

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