Wissenschaftspreis für Prof. Dr. Martin Mulsow von der Universität Erfurt

Auf Vorschlag von Prof. Dr. Hans Joas, Dekan des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt, würdigt die Akademie mit diesem mit 30.000 Euro dotierten Preis die herausragende wissenschaftliche Leistung Mulsows – in diesem Fall seine Schrift „Moderne aus dem Untergrund“ und die darauf aufbauenden Arbeiten, die eine neue Sicht auf die deutsche Aufklärung ermöglichen.

„Mulsow beschreibt darin die deutsche Aufklärung als einen Radikalisierungsprozess, der zum Teil auf intendierten Aktivitäten, zum Teil aber auch auf unintendierten Effekten beruht, wobei für beide Aspekte ‚clandestine Literatur‘ eine wesentliche Rolle spielt, also verbotene, handschriftlich zirkulierende Texte“, erklärt Joas. Prof. Dr. Mulsow betreibt seine Untergrundsforschung am Forschungszentrum Gotha, u.a. im Rahmen eines Graduiertenkollegs, in dem es um clandestine Aktivitäten wie Spionage, Separatismus, Vagantentum oder Kriminalität geht. Mit all diesen Impulsen habe er den Horizont der philosophischen Geschichtsschreibung ausgeweitet und sie – mit historischer Anthropologie und Netzwerkforschung angereichert – auf eine moderne Kulturgeschichte hin geöffnet.

Bereits für seine Dissertation zur Naturphilosophie der Renaissance hatte Martin Mulsow einen internationalen Preis gewonnen. Nach Aufenthalten in München, Princeton, Paris und der Rutgers University in den USA kehrte er 2008 nach Deutschland zurück, um die Position des Direktors des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt zu übernehmen. Prof. Dr. Hans Joas: „Ich freue mich, dass auf diese Weise die Arbeit des Forschungszentrums und die wissenschaftliche Leistung Martin Mulsows als dessen inspirierender Kopf einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und so prominent gewürdigt werden“.

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