Optimierung der Flächennutzung und Minimierung der Flächeninanspruchnahme

Internationales EU-Projekt zur Optimierung der Flächennutzung und Minimierung der Flächeninanspruchnahme gestartet. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist für die Kommunikation und Dissemination zuständig. Gefördert wird das Projekt durch das Central Europe Programm der Europäischen Kommission.

Berlin. In vielen Städten und Regionen führen die Zersiedlung von Räumen sowie die negativen Effekte des demografischen Wandels und des wirtschaftlichen Strukturwandels zu Problemen. Diese Faktoren erzeugen häufig nicht nachhaltige Landnutzungsmuster, die zudem unvorteilhaft für die Wettbewerbsfähigkeit sind. Eine umfassende Flächeninanspruchnahme verursacht gleichzeitig einen hohen Boden- und Energieverbrauch mit negativen Auswirkungen auf den Klimawandel.

Zur Bewältigung dieser Probleme wurde das Vorhaben “Circular Flow Land Use Management”, kurz: CircUse, gestartet. Im Rahmen des Central Europe Programms für europäische territoriale Zusammenarbeit wird es von der Europäischen Kommission gefördert. Das Projekt wird von zwölf Partnern und drei assoziierten Institutionen aus sechs Ländern gemeinsam durchgeführt. Beteiligt sind Partner aus Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Italien, Österreich und Deutschland.

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist in diesem Vorhaben für das Arbeitspaket „Kommunikation und Dissemination“ zuständig und wird deshalb vor allem für die umfassende Verbreitung von relevanten Informationen sowie der Kommunikation nach innen und außen verantwortlich sein.

Basis des Projekts ist ein Flächenkreislaufwirtschaftskonzept, das mit weiteren Instrumenten sowie durch sechs Pilotprojekte aufzeigen soll, wie die Flächennutzung optimiert und der Flächenverbrauch reduziert werden kann. Das Konzept beinhaltet unter anderem eine integrative Strategie, mit der Einfluss auf den institutionellen Rahmen genommen werden soll, um eine Änderung der bisherigen Landnutzungsphilosophie herbeizuführen. Die Pilotprojekte sind in folgenden Regionen und Städten angesiedelt und haben unterschiedliche Zielsetzungen:

• Mittelsachsen (DE) – Entwicklung spezifischer Rekultivierungskonzepte, Zwischennutzung und verschiedenartige Flächennutzungen, Charakterisierung von Flächen,
• Voitsberg (AT) – Reduzierung des Flächenverbrauchs und Einführung neuer Flächennutzungen wie etwa die Biomasseproduktion auf ehemaligen Bergbauflächen,
• Usti (CZ) – Revitalisierung von urbanen Altlastenflächen,
• Trnava (SK) – Neuentwicklung von periurbanen Zonen zwischen der Stadt Trnava und ländlichen Gemeinden, inklusive der Revitalisierung von ländlichen Altlastenflächen,
• Asti (IT) – Szenarioentwicklung und Bewertung der Wiedernutzung von Altlastenflächen in urbaner Umgebung,

• Piekary (PL) – Umnutzung und Durchgrünung eines ehemaligen Industriebiets.

Für lokale und regionale Entscheidungsträger wird das Difu einen Trainingskurs im Bereich des Flächenmanagements entwickeln. Basis ist das Konzept der Flächenkreislaufwirtschaft, um die Idee europaweit bekannter zu machen. Zum Abschluss des Vorhabens wird ein Kompendium erarbeitet, das alle Projektergebnisse zusammenfasst. Das CircUse-Projekt wird im Februar 2013 beendet.

english: http://www.idw-online.de/de/news386880

Weitere Informationen:
Maic Verbücheln: Telefon 0221/340308-12, E-Mail: verbuecheln@difu.de
Andrea Wagner: Telefon 0221/340308-19, E-Mail: wagner@difu.de
Thomas Preuß: Telefon 030/39001-518, E-Mail: preuss@difu.de
Infos zu CircUse: http://www.circuse.eu
Flyer: http://www.difu.de/sites/difu.de/files/CircUse_Flyer_June_2010.pdf
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

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Sybille Wenke-Thiem idw

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