Die Physik als weibliche Materie

Unter den bisherigen 186 Nobelpreisträgern in Physik sind nur zwei Frauen zu finden: Marie Curie (1903) und Maria Goeppert-Mayer (1963). Der Physik-Nobelpreis weist damit den niedrigsten Frauenanteil aller Nobelpreise auf – ein Phänomen, das symptomatisch ist. Noch immer ist das weibliche Geschlecht in der Physik stark unterrepräsentiert. Damit sich dies ändert, lädt die Physikalisch-Astronomische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 29. bis 31. März bereits zum achten Mal zum Workshop “Physik für Schülerinnen” ein.

Und es besteht Hoffnung auf eine zukünftig weiblichere Physik: “Insgesamt 30 Mädchen der Klassenstufen 9 bis 13 haben sich für den dreitägigen Workshop angemeldet”, sagt die Physikerin Dr. Angela Unkroth von der Uni Jena. Sie organisiert den Workshop gemeinsam mit ihrer Fachkollegin Dr. Elke Wendler. “Ohne Noten und ohne Druck” bekommen die Schülerinnen die Möglichkeit, bestehende Hemmschwellen gegenüber der Physik abzubauen.

In frei wählbaren Projekt-Gruppen können die Mädchen unter anderem ins Innere eines Radios blicken oder sich mit den Geheimnissen und physikalischen Eigenschaften von Seifenblasen auseinandersetzen. Selbstverständlich experimentieren die Workshop-Teilnehmerinnen dabei selbst. Auch moderne physikalische und astronomische Themen, wie Teilchenbeschleuniger, Elektronenmikroskopie oder die Sonne als Kult- und Forschungsobjekt, werden von den Schülerinnen experimentell und theoretisch erschlossen. “Besonders begehrt ist das Thema Schwarze Löcher”, hat Dr. Unkroth bereits festgestellt.

Das umfassende Workshop-Programm spiegelt die vielen Facetten wider, welche die Physik zu bieten hat und präsentiert das Fach als alltagsnahe Wissenschaft. “Mädchen haben durchaus Interesse an physikalischen Themen, das es jedoch erst zu wecken gilt”, betont Dr. Wendler. Einige der Teilnehmerinnen lassen sich von den Projekttagen sogar zu einem Studium anregen, hat die Vergangenheit bewiesen. Die Jenaer Universität bietet hierfür beste Voraussetzungen. Ob Bachelor-, Master- oder Lehramtsstudium, im Studienangebot der Friedrich-Schiller-Universität hat die Physik für jeden und jede etwas zu bieten.

Kontakt:
Dr. Elke Wendler / Dr. Angela Unkroth
Physikalisch-Astronomische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947333 oder 947003
E-Mail: elke.wendler[at]uni-jena.de / dekanat-paf[at]uni-jena.de

Media Contact

Christin Domin idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Quantenkommunikation: Effiziente Ansteuerung von Diamant-Qubits mit Mikrowellen

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, wie sogenannte Zinn-Fehlstellen in Diamanten sehr exakt mit Mikrowellen kontrolliert werden können. Diese Defekte haben besondere…

Wenn Ionen zum Katalysator wandern

Neue Einblicke in die Solvatationskinetik an Oberflächen. Die Abteilung Interface Science des Fritz-Haber-Instituts hat weitere Fortschritte im Verständnis der Solvatation von Ionen an Grenzflächen gemacht, wie in ihrer neuesten Veröffentlichung…

Alte Herzen vor der Transplantation stärken

Studie untersucht Wirkung von Senomorphika zum Schutz von Spenderherzen. Anlässlich des Weltherztages am 29. September. Wie die Funktion von Spenderherzen älterer Menschen bei einer Transplantation optimal erhalten werden kann, will…

Partner & Förderer