"i-doT": immediate drop on demand technology

Das entwickelte Verfahren übernimmt die wesentlichen Liquid-Handling-Funktionen herkömmlicher Laborrobotersysteme sowie vieler automatisierter Mikrodosiersysteme bei viel geringeren Kosten in Anschaffung und Betrieb.

Einer der häufigsten Handhabungsschritte in der Bioprozesstechnik ist das Handling von Flüssigkeiten. Die Verarbeitung dieser Medien sowie die Reinigung des Dosiersystems kosten in herkömmlichen Systemen nicht nur Zeit und Geld, sondern bringen auch Einbußen in der Qualität mit sich. Das bisherige Problem bei bestehenden Systemen waren die Pipettenspitzen, die nach jedem Kontakt mit Proben entweder gereinigt oder ausgetauscht werden mussten, um Kreuzkon­ta­mination zu vermeiden.

Am Fraunhofer IPA wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem sich ein Großteil der Pipettierschritte in einem kompakten Gerät vollautomatisiert und damit schnell, kostengünstig und flexibel durchführen lassen: Der i-doT ist in der Lage, Volumina berührungslos aus einer Mikrotiterplatte in eine andere zu übergeben.

Die Lösungsidee besteht darin, eine „miniaturisierte Pumpe“ in den Boden der Einzelwells zu integrieren, sodass die Probe – schaltbar nach unten – aus dem Einzelwell herausfließen kann. Da Proben direkt aus der nur leicht veränderten Multi­wellplatte entnommen werden können, ist dieses Verfahren sehr kostengünstig. Von außen kommen keine weiteren Komponenten mit den Proben in den Wells in Berührung, wie dies beispielsweise bei Mikropipetten mit vergleichbaren Dosiervolumina der Fall ist. Dadurch sind Kreuzkontaminationen zwischen Einzelgefäßen ausgeschlossen.

Der i-dot garantiert damit eine direkte, schnelle und kontaminationsfreie Proben­entnahme aus Mikrotiterplatten ohne Verwendung von Disposable-Pipettier­spitzen. Auch die Verarbeitung hochviskoser Medien (bis zu 800 mPas) ist möglich. Aufgrund des einfachen Aufbaus können i-doT-Platten kostengünstig als Einmalprodukt hergestellt werden.

Die BioRegio STERN Management GmbH zeichnete die innovativsten Ideen mit Vermarktungspotenzial mit insgesamt 2250 Euro aus. Eine hochkarätige Jury aus Wissenschaftlern, Bankern und Wirtschaftsvertretern prüfte und bewertete die eingereichten Vorschläge. Prämiert wurden die drei besten Projekte, die neben wissenschaftlicher Expertise auch die Bedingungen für wirtschaftlichen Erfolg überzeugend darstellen konnten.

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Andreas Traube
Telefon +49 711 970-1233 I E-Mail andreas.traube@ipa.fraunhofer.de
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Brode
Telefon +49 711 970-1257 I E-Mail tobias.brode@ipa.fraunhofer.de

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Hubert Grosser idw

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