Deutsche Wirtschaft stabilisiert – deutliche Erholung eher unwahrscheinlich

Der Rueckgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung koennte im Sommer beendet sein. Weber warnte allerdings vor zu grossem Optimismus: „Die positiven Konjunkturdaten signalisieren nur ein erstes 'Atemholen' der Wirtschaft nach einer rasanten Talfahrt. Ueber Geschwindigkeit, Staerke und Nachhaltigkeit eines moeglichen Aufschwungs sagen sie noch nichts aus.“

Weber erinnerte zudem daran, dass das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland selbst bei einem vergleichsweise guenstigen Konjunkturverlauf im zweiten Halbjahr im Jahresdurchschnitt 2009 um beispiellose 6 Prozent zurueckgehen werde. Es bestehe deshalb die Gefahr, die Folgen der Krise zu unterschaetzen. Anders als in frueheren Rezessionen werde der Produktionsrueckgang diesmal nicht bereits in den ersten zwoelf Monaten nach der Krise wieder aufgeholt sein. Der Bankenverband rechnet daher nur mit einer moderaten und schleppenden Erholung, die im kommenden Jahr zu einem Wirtschaftswachstum von rund 1/2 Prozent fuehren wird.

Die zuletzt immer wieder vorgebrachte Kritik am exportorientierten „Geschaeftsmodell Deutschland“ haelt Weber fuer ueberzogen. „Im Gegensatz zu Laendern wie China ist der Exportueberschuss in Deutschland nicht das Ergebnis staatlicher Interventionen. Vielmehr steht er fuer die internationale Wettbewerbsfaehigkeit deutscher Unternehmen.“ Auch der Vorwurf, dass mit der Lohnzurueckhaltung die Binnennachfrage in Deutschland geschwaecht werde, greife zu kurz. Negative Beschaeftigungseffekte hoeherer Lohnabschluesse und auch die gravierenden strukturellen Probleme am deutschen Arbeitsmarkt wuerden dabei ausgeblendet. „Man kann es daher drehen und wenden wie man will: Eine beschaeftigungsorientierte Lohnpolitik ist das wirksamste Instrument, um die Binnennachfrage zu staerken.“

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