Walther Arndt Forschungspreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft an Barbara Helm

Der Preis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft wird im 2-jährigen Turnus für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit über ein zoologisches Thema vergeben. Er ist mit 5000 Euro dotiert und wird am 26.9.2009 auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Regensburg verliehen.

Barbara Helm hat in Tübingen, Boston und München Biologie und Philosophie studiert und ist am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Andechs als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Aus ihren Forschungsinteressen, die sowohl in der Ornithologie als auch in der Chronobiologie fußen, ergibt sich ein breites Arbeitsgebiet zum Zeitmanagement der Vögel.

Vögel benötigen aufgrund ihrer höchst mobilen Lebensweise präzise Kalender und Uhren, die ihnen die richtigen Zeitpunkte für Verhaltensweisen wie den Vogelzug und den morgendlichen Gesang, sowie für damit verbundene physiologische Vorbereitungen vorgeben. Diese Kalender und Uhren stützen sich auf angeborene Zeitprogramme, müssen aber in einer Zeit globaler Veränderungen an neue Bedingungen angepaßt werden. Unter der Mentorenschaft von Prof. Eberhard Gwinner hat Barbara Helm in ihrer Diplom- und Doktorarbeit Zeitprogramme an einem Singvogel, dem Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) untersucht.

Schwarzkehlchen haben ein ausgedehntes Brutverbreitungsgebiet, das sich von Südafrika bis Sibirien erstreckt. Daher läßt sich sich an ihnen die Anpassung von Zeitmanagement an unterschiedliche Lebensräume gut vergleiched untersuchen. Für ihre Dissertation erhielt Barbara Helm die Otto-Hahn Medaille der Max-Planck-Gesellschaft. Im Anschluß an die Dissertation dehnte sie ihr Arbeitsgebiet auf tageszeitliches Verhalten verschiedener Vogelarten aus und untersuchte jahreszeitliche Veränderungen im Immunsystem von Zugvögeln. Roter Faden dieser Forschungsbereiche ist das Interesse am Zusammenspiel zwischen Umwelt und ererbten Programmen, und an mögliche Konsequenzen für das Überleben von Lebewesen in einer sich ändernden Welt. Diese Arbeiten wird sie im Rahmen des Margarete-von-Wrangell-Programms in einem Habilitationsverfahren an der Universität Konstanz vertiefen. Barbara Helm ist Mutter von drei Kindern, die ihr Wissenschaftlerinnenleben mit Geduld und liebevollem Spott unterstützen und begleiten.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Sabine Giessler, Geschäftsstelle der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, Tel. 089-54806960, dzg@zi.biologie.uni-muenchen.de

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Dr. Sabine Giessler idw

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