Aus Altreifen entstehen Autoteile

Weltweit türmen sich tonnenweise Altreifen in Deponien. Alleine in der EU wird ein Berg von rund drei Milliarden abgefahrenen Autoreifen vor uns hergeschoben. Die Altreifenberge stellen ein enormes Umweltproblem dar, da sich Gummi nach der Vulkanisierung nicht wieder verwerten lässt.

Einem innovativen Anlagenbauer ist es nun gelungen, Gummi aus Altreifen mit Kunststoff zu thermoplastischen Elastomeren (TPE) zu verarbeiten. TPE sind am weltweiten Markt stark nachgefragt. Bisher konnte der komplexe hochwertige Rohstoff jedoch nicht zufriedenstellend auf Altreifenbasis hergestellt werden.

Der Anlagenbauer hat in langjähriger Forschungstätigkeit ein patentiertes Verfahren zur Herstellung von TPE auf der Basis von Altreifen entwickelt. Hierbei werden bis zu 65% Gummimehl aus Altreifen mit Kunststoff und Additiven zu TPE verarbeitet.

In der ersten Produktionsstufe werden die Altreifen nach dem Prinzip der kryogenen Granulierung mit nachgeschalteter Feinvermahlung zu Gummimehl verarbeitet. Die im Reifen enthaltenen Stahl- und Gewebeanteile werden mehrstufig abgesondert, um ein hochreines Gummimehl für die folgenden Verarbeitungswege bereitzustellen (Reinheitsgrad 99,5 %, Korngrößen zwischen 0 und 450 µm). In einer zweiten Produktionsstufe wird das Gummimehl zu einem neuen TPE-Werkstoff veredelt.

Damit positioniert sich der Anlagenbetreiber zu einem Rohstofflieferanten für die kunststoffverarbeitende Industrie. Aufgrund der guten Werkstoffeigenschaften wird dieser Kunststoff in zahlreichen Branchen, insbesondere in der Automobilindustrie eingesetzt. Mit TPE können beliebige Formteile unter Anwendung aller gängigen Verfahren der thermoplastischen Verarbeitungstechnologie, wie Spritzgießen, Extrudieren, Kalandrieren oder Verschäumen produziert werden. Der hergestellte Werkstoff verfügt zudem über die gummielastischen Eigenschaften von Elastomeren, die ansonsten nur durch Vulkanisation erreicht werden können. Das so produzierte TPE-Granulat auf Gummimehlbasis ist ein preisgünstiger und qualitativ höherwertiger Ersatz für marktübliches TPE aus ölbasierten Rohstoffen.

Die Anlage unterscheidet sich grundsätzlich von den Anlagen bisheriger Reifenrecycling-Technologie, da sie nicht auf den Verkauf der von ihr erzeugten Gummimehle angewiesen ist. Vielmehr zielt sie auf den potenzialträchtigen Markt der thermoplastischen Elastomere und anderer Plastikkomponenten ab.

Bei Interesse stellt die Innovation Network Austria GmbH den Kontakt zum Technologieanbieter her oder vereinbart einen ersten Gesprächstermin. Das Projekt erfüllt alle Voraussetzungen für eine weltweite Vermarktung, d.h. Patentanmeldung, neue Technologie und internationaler Bedarf.

Media Contact

Franz Filzmoser pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://ww.inna.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer