Tarifverdienste 2008: Höchster Anstieg seit 1996

Das ist der höchste Anstieg seit über zehn Jahren (1996: + 3,4%). Auch die tariflichen Stundenlöhne der Arbeiter verzeichneten mit einem Plus von 3,0% den höchsten Zuwachs seit 1996. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2008 gegenüber 2007 um 2,6%.

Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten die hohen Tarifabschlüsse im ersten Halbjahr 2008. Dazu zählen unter anderem die Entgelterhöhungen in der Chemischen Industrie, in der Energieversorgung und in der Entsorgungswirtschaft. Zudem kam es im öffentlichen Dienst durch Neuabschlüsse und Anpassungen der Verdienste in den neuen Ländern an das Westniveau zu einem deutlichen Anstieg der Tarifverdienste bei den Gebietskörperschaften.

Insgesamt stiegen die tariflichen Monatsgehälter im Berichtsmonat Januar 2008 um 3,3% und im April 2008 um 3,5% gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. Zwar gab es auch im zweiten Halbjahr

2008 Tarifabschlüsse von über 3%, diese hatten aber aufgrund der regionalen Begrenzung eine geringere Auswirkung auf die Gesamtentwicklung. Da es zudem bereits im zweiten Halbjahr 2007 einen deutlichen Zuwachs bei den Tarifverdiensten gegeben hatte, fiel der Anstieg im Berichtszeitraum Juli 2008 mit 2,9% und im Oktober 2008 mit 3,0% etwas geringer als noch im ersten Halbjahr aus.

Die höchsten Anstiege der tariflichen Monatsgehälter gab es im Jahresdurchschnitt in den Wirtschaftszweigen Gebietskörperschaften (+ 6,0%), Wasserversorgung (+ 5,6%) und Chemische Industrie (+ 4,6%).

Der Tarifindex berücksichtigt jedoch die durchschnittliche Tarifverdienstentwicklung in allen erfassten Wirtschaftszweigen. So fließen auch Bereiche mit geringen Tariferhöhungen ein, wie beispielsweise der Einzelhandel (+ 1,1%).

Detaillierte Ergebnisse bieten die Fachserie 16, Reihe 4.3, sowie die dazugehörende „Lange Reihe“ (Suchwort im Internet-Angebot:

„Tarifindex“ beziehungsweise „lange Reihe Tarif“). Alle Ergebnisse sind auch in GENESIS online (www.destatis.de/genesis) abrufbar.

Absolute Angaben aus Tarifverträgen enthalten die Reihen 4.1 und 4.2 der Fachserie 16, die ebenfalls kostenlos unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „Tariflöhne“ beziehungsweise „Tarifgehälter“, heruntergeladen werden können.

Eine methodische Kurzbeschreibung sowie zwei Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Markus Biermanski,
Telefon: (0611) 75-2407,
E-Mail: verdienste@destatis.de

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Markus Biermanski Statistisches Bundesamt

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