Alaskas Gletscher sorgen für hohen Meeresspiegel

Geschmolzenes Eis führt zu Hochwasser und Schädlingsinvasion

Amerikanische Forscher haben nach jüngsten Forschungsergebnissen erschreckende Daten über die Gletscher Alaskas veröffentlicht. Demnach sind die Eismassen in den vergangenen fünf Jahren doppelt so schnell geschrumpft wie in den vergangenen Dekaden berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner jüngsten Ausgabe.

Die Gletscherschmelze wird nach Aussagen des Forschers Anthony Arendt von der Universität von Alaska für den Anstieg des Meeresspiegels um einen Zentimeter pro 60 Jahre sorgen. Darüber hinaus wird das Schmelzen der Inlandseismassen für Überschwemmungen von Küsten, Städten und Inseln sorgen, befürchten die Wissenschaftler. Global ist der Meeresspiegel in den vergangenen Jahren um drei Millimeter jährlich gestiegen.

Die Eismassen in Alaska und Kanada sind im Zuge der Untersuchungen erstmals mittels Telemetrie vermessen worden. Die rund 90.000 Quadratkilometer große Fläche macht etwa ein Achtel der gesamten Gletscher der Erde aus. Die Gletscherdicke hat nach ersten Messungen um bis zu zwei Meter jährlich abgenommen. Der Columbia-Gletscher, der in den Golf von Alaska reicht, hat nach Angaben der Wissenschaftler in den vergangenen fünf Jahren 150 Meter an Höhe eingebüßt.

Berichte von Hochwassern und einstürzenden Bauwerken in Gemeinden, die knapp unter dem Polarkreis liegen, haben den Senator von Alaska, Ted Steffens, dazu veranlasst, einen Bericht an die UNO zu senden. Viele Häuser in Fairbanks halten dem weich gewordenen Boden nicht mehr stand. Wo früher Permafrost den Boden steinhart werden ließ, finden sich heute hydraulisch gestützte Wohnhäuser. Die warmen Temperaturen sorgen auch für eine Invasion von Borkenkäfern. Nach Angaben des deutschen Magazins Spiegel ist ein 1,6 Mio. Hektar großer Fichtenwald auf der Kenai-Halbinsel den Schädlingen zum Opfer gefallen.

Durch die Schmelze verändert sich auch der Salzgehalt in den Küstengewässern. Der Wissenschaftler Stan Jacobs vom Lamont-Doherty Observatorium in New York hat festgestellt, dass das Meerwasser im Ross-Meer in der Antarktis weniger Salzgehalt aufweist. Gründe dafür sind vermehrte Niederschläge und schmelzendes Eis. Das hat dramatische Folgen für die Zirkulation des Meerwassers.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

Weitere Informationen:

http://www.nature.com/

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