Tübinger Biologen gewinnen Ideenwettbewerb der VW-Stiftung

Anlässlich des Darwinjahrs 2009 fördert die Volkswagenstiftung vier Vorhaben zum Thema „Evolutionsbiologie und Schule“ mit jeweils 100.000 Euro.

Im September 2007 begann die Ausschreibung des „Ideenwettbewerbs Evolution heute“. Unter den zahlreichen Anträgen wird nun das Projekt „Darwin ver. 2.0: Re-Discovering Evolution in Europe“, von Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern initiiert, gefördert. Beteiligt sind Wissenschaftler des Zoologischen Instituts und des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) aus Tübingen.

Rund 1000 Schülerinnen und Schüler haben beim Tübinger Projekt die Möglichkeit, im Sommer 2009, nach Spanien zu reisen, um auf den Spuren Charles Darwins zu forschen. In dem Projekt wird eine der zentralen Arbeiten Darwins, die Analyse der Ausdifferenzierung der Galapagosfinken, in die Gegenwart und nach Spanien verlegt. An der Costa Brava werden die Teilnehmer im Meer und im Labor den Erkenntnisweg Darwins an einem Analogbeispiel entdecken.

Sie werden dazu an einer Familie von Fischen, den Meerbrassen, arbeiten, die eine ähnliche ernährungsbiologische Anpassungsvielfalt aufweisen wie die berühmten Darwinfinken. Die Arbeitsmöglichkeiten der „jungen Darwins“ sind allerdings modernisiert. Vor Ort können die Teilnehmer auf Lebendbeobachtungen im Freiwasser und Aquarium, Unterwasser-Videoaufnahmen in HD-Qualität, ernährungsbiologische Datensätze aus wissenschaftlichen Untersuchungen und auf computergestützte 3-D Datensätze und Modelle zur Kiefermechanik zurückgreifen, um zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangen wie Darwin. Die Schüler sollen lernen, dass Evolution kein Phänomen, sondern greifbar, sozusagen „direkt vor unserer Haustür“, ist.

Zielgruppe für die Reise sind Oberstufenklassen. Für die erfolgreiche Bewerbung einer Klasse sollte das historische „Originalbeispiel Darwinfinken“ im Unterricht behandelt worden sein. In der Bewerbung soll das Untersuchungsvorhaben der Schülerinnen und Schüler wie ein kleines Forschungsvorhaben skizziert werden. Das Programm soll Aussagen der Schülerinnen und Schüler enthalten, wie sie ihr „Forschungsvorhaben“ einer breiteren Öffentlichkeit in der Umgebung ihrer Schule – etwa über die Medien – bekanntmachen wollen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Sven Gemballa
Fakultät für Biologie, Zoologisches Institut,
Evolution and Ecology Forum (EvE)
Auf der Morgenstelle 28, 72076 Tübingen
Tel: (07071) 760157; E-Mail: sven.gemballa@uni-tuebingen.de

Media Contact

Michael Seifert idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-tuebingen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer