Vom leer stehenden Studentenwohnheim zum Festivalhotel

Die zeitweilige Nutzung leer stehender Gebäude und freigesetzter Flächen wie Industrie-, Infrastrukturbrachen und Rückbauflächen rückt vor dem Hintergrund des demografischen und wirtschaftsstrukturellen Wandels immer stärker in den Fokus der Stadtentwicklung.

Dort, wo kein dauerhafter Nutzungswandel eingeleitet werden kann, bedarf es bürgerschaftlich akzeptierter und gelebter „Zwischenlösungen“. Aus einem ehemaligen Fabrikgelände wird ein Sportpark, ein Freibad wird für einen Sommer als innerstädtischer Zeltplatz genutzt, aus einem Studentenwohnheim wird ein Festivalhotel – das sind einige Beispiele zeitweiliger Nutzungen, die in dem Forschungsprojekt „Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltiger Stadtentwicklung“ vom Büro BPW baumgart+partner als Fallstudien untersucht wurden.

Mit Heft 57 der Schriftenreihe „Werkstatt: Praxis“ veröffentlichen das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) nun eine Dokumentation der Ergebnisse.

Die Untersuchung zeigt: Zwischennutzungen können das Image benachteiligter Standorte verbessern und das kulturelle und soziale Leben im Stadtteil bereichern, indem sie besondere Gestaltungsperspektiven für die Nutzer eröffnen. Zudem bedeuten sie für die Eigentümer eine finanzielle Entlastung. Bei manchen Vorhaben treten Probleme auf, die eine Zwischennutzung erschweren können – etwa genehmigungsrechtliche Hürden, hohe Renditeerwartungen der Eigentümer oder die Furcht vor Verstetigung. Das vorliegende Heft zeigt Mittel und Wege auf, solche Probleme zu lösen.

Die Handlungsempfehlungen des Heftes basieren auf den Erkenntnissen der Fallstudien sowie auf Expertisen zur planungs- und bauordnungsrechtlichen Genehmigung von Zwischennutzungen, vertragsrechtlichen Regelungsmöglichkeiten sowie zum Einfluss von Zwischennutzungen auf Verkehrswert und Wirtschaftlichkeit einer Immobilie. Die Gutachten werden ebenfalls in der Broschüre zusammengefasst.

BMVBS/BBR (Hrsg.): Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Werkstatt: Praxis Heft 57, Bonn 2008

ISBN 978-3-87994-957-1

Die Veröffentlichung kann kostenfrei beim BBR bezogen werden: silvia.wicharz@bbr.bund.de

Download:
http://www.bbr.bund.de/DE/Veroeffentlichungen/WP/2008/heft57__DL,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/heft57_DL.pdf
Informationen zum Forschungsprojekt auf der Website des BBR:
http://www.bbr.bund.de/DE/Forschungsprogramme/ExperimentellerWohnungsStaedtebau/Studien/ZwischenntzUndNischen/01__Start.html

Für Rezensions- und Presseexemplare sowie bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Christian Schlag, Referat I 7 – Wissenschaftliche Dienste, Tel: +49(0)22899.401-1484, christian.schlag@bbr.bund.de

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Der wissenschaftliche Bereich des BBR unterstützt die Bundesregierung fachlich bei Aufgaben der Raumentwicklung, der Stadtentwicklung, des Wohnungswesens und bei Grundsatzfragen des Bauwesens.

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Christian Schlag idw

Weitere Informationen:

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