Rettende Transplantation: Bedarf an Spenderherzen steigt stetig

Bei Menschen, die auf eine Herztransplantation warten, geht es um Leben oder Tod. Denn sie haben nur eine Chance, wenn sie rechtzeitig ein Spenderherz erhalten.

Doch der jährliche Bedarf ist weit größer als die Zahl der verfügbaren Organe. Zum Tag der Organspende am 7. Juni ruft die Deutsche Herzstiftung deshalb dazu auf, anderen Menschen Leben zu schenken und sich für eine Organspende zu entscheiden. Die Bereitschaft dazu kann man im neuen Organspendeausweis erklären, den es kostenlos bei der Herzstiftung gibt.

In Deutschland waren es vergangenes Jahr knapp 400 Menschen, die eine rettende Herz- oder Herz-Lungentransplantation erhalten konnten. Die meisten von ihnen, weil sie zuvor an einer schweren Herzmuskelerkrankung oder massiven Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen litten. „Der Bedarf an Spenderherzen ist jedoch jetzt schon mindestens doppelt so hoch und wird in Zukunft noch deutlich steigen“, prognostiziert Prof. Dr. med. Friedhelm Beyersdorf, Leitender Herzchirurg im Universitätsklinikum Freiburg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung.

Die Gründe dafür: „Die Menschen werden immer älter und Herzkrankheiten werden in einigen Jahren weltweit an der Spitze der Krankheitsstatistik stehen, während gleichzeitig die Transplantationsmedizin immer besser wird.“

Weil nicht genügend Spenderherzen zur Verfügung stehen, müssen herzkranke Patienten, die eine Transplantation brauchen, zurzeit zwischen zwei und vier Jahre darauf warten. Für rund ein Viertel von ihnen ist diese Zeit jedoch zu lang, und sie sterben, während sie auf der Warteliste stehen. Auch sogenannte Kunstherzen können bisher nur für einen begrenzten Zeitraum das Warten auf die Transplantation überbrücken. „Um möglichst viele Patienten zu retten, brauchen wir dringend mehr Spenderorgane und damit mehr Menschen, die zu einer Organspende bereit sind“, so Prof. Beyersdorf. Jeder sollte sich deshalb einmal fragen „Will ich nach meinem Tod noch anderen Menschen helfen?“ oder auch „Was wäre, wenn ich selbst das Organ eines anderen zum Überleben bräuchte?“

Organspende und Transplantation sind klar im deutschen Transplantationsgesetz geregelt. Die persönliche Entscheidung zur Organspende sollte mit den Angehörigen besprochen und im Organspendeausweis dokumentiert werden. Der neue Ausweis im Scheckkartenformat kann bestellt werden bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Stichwort „Organspendeausweis“, Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main. Außerdem ist er unter www.herzstiftung.de als Download verfügbar.

Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
Pressestelle
Dr. Klaus Fleck / Pierre König
Tel. 069/955 128-119
Fax: 069/955 128-313
koenig@herzstiftung.de

Media Contact

Pierre König idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer