Vitamin D und Krebsvorbeugung

„Eine Anhebung des Vitamin-D-Spiegels im Blut würde das Risiko für Dickdarmkrebs um 45 Prozent senken“, davon ist Dr. Alexander Ströhle von der Leibniz-Universität Hannover überzeugt. Der Ernährungswissenschaftler stellte auf der Frühjahrstagung „Ernährung aktuell“ des Verbandes für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) neue Erkenntnisse zur Vitamin-D-Forschung vor. Rund 350 Beratungskräfte besuchten die vielseitige Veranstaltung am 16. und 17. Mai 2008 in Gießen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Zufuhr von durchschnittlich fünf Mikrogramm Vitamin D pro Tag, für Säuglinge, Kleinkinder und Senioren sogar zehn Mikrogramm. Natürliche Vitamin-D-Quellen sind vor allem fette Fischarten und Eigelb. Bei ausreichender Sonneneinstrahlung ist der Körper jedoch auch in der Lage, den gesamten Bedarf an Vitamin D in der Haut selbst herzustellen.

Die von der DGE empfohlene Menge reicht aus, um klassische Vitamin-D-Mangelerscheinungen wie Knochenerweichung (Rachitis und Osteomalazie) zu vermeiden. Denn Vitamin D sorgt in Darm und Niere dafür, dass der Körper genug Kalzium für die Knochenstabilisierung zur Verfügung hat. Daneben kann das Vitamin auch das Immunsystem, die Bauchspeicheldrüse, die Muskeln und das Zellwachstum allgemein beeinflussen, so der Experte.

Neuere Studien weisen laut Ströhle darauf hin, dass Vitamin D vor Tumorerkrankungen (vor allem Prostata-, Dickdarm- und Brustkrebs) sowie vor Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose und Diabetes mellitus Typ 1 schützen kann. Dazu seien jedoch sehr hohe Konzentrationen im Blut erforderlich. Um diese zu erreichen, müsste man vor allem in der dunklen Jahreszeit 25 Mikrogramm Vitamin D täglich verzehren. Diese Menge könnten natürliche Lebensmittel nicht mehr liefern. Eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D in Form von Tabletten empfahl Ströhle jedoch nur für bettlägerige Menschen, die nur selten mit Sonne in Kontakt kommen, und für Personen mit dunkler Hautfarbe, da Pigmente das Sonnenlicht abfangen.

Der gesunden Normalbevölkerung riet er, sich täglich für 30 Minuten im Freien aufzuhalten und Gesicht und Unterarme möglichst der Sonne auszusetzen. Ein Sonnenbrand ist dabei jedoch unbedingt zu vermeiden.

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Monika Heinis aid infodienst

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