Datentransport mit Licht statt mit Funkwellen

Hintergrund ist der immer weiter steigende Bedarf an Bandbreite und Flexibilität für Gigabit-Heimnetze, die künftig für Internetdienste notwendig werden. Die Datenübertragung im freien Raum gelang den Forschern von Corporate Technology in München auf einer Entfernung von über einem Meter mit hochleistungsfähigen Weißlicht-Leuchtdioden (LED).

Heutige Heimnetze können zum Engpass zu werden, wenn sie durch optische Hochgeschwindigkeitsnetze, wie etwa Glasfaser oder Polymerfaser gespeist werden, die sowohl zum Hochladen als auch zum Herunterladen 100 Megabit pro Sekunde oder mehr bieten. Diese Datenraten benötigen neue Internetdienste wie zum Beispiel hochauflösendes Fernsehen, aber auch Telemedizin-Anwendungen.

Drahtlose Heimnetze leiden zunehmend darunter, dass beispielsweise.

Die drei unabhängigen WLAN-Frequenzbänder in vielen Gebäuden mehrfach belegt sind und es deshalb zu Kollisionen der Datenpakete kommt. Hierzu bietet sich sichtbares Licht als lizenzfreies und bisher ungenütztes Medium als eine Alternative an.

Die Datenübertragung im freien Raum gelingt mit hochleistungsfähigen Weißlicht-LEDs, die sich durch eine lange Betriebsdauer, mechanisch Robustheit, kleine Betriebsspannung und eine höhere Energieeffizienz als normale Lampen auszeichnen. Die Daten werden einfach durch Variation des von der LED ausgesendeten Lichts übertragen. Der Empfänger ist ein Photodetektor, der die Signale wieder in elektrische Impulse umwandelt.

Diesem Thema widmet sich seit Januar 2008 das europäische Forschungsprojekt Omega mit einem Konsortium aus 20 europäischen Partnern aus Industrie und Wissenschaft – einer davon Siemens. Die Forscher konzentrieren sich zunächst auf die Steigerung der Datenübertragung mit weißen LEDs. Ende 2007 begannen unter anderem dazu Standardisierungsaktivitäten im Rahmen von IEEE 802.15 (Institute of Electrical and Electronics Engineers), welche von Samsung initiiert und getrieben werden. Laut Planung soll Ende 2010 ein Standard verabschiedet werden. (RN 2008.05.2)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens ResearchNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer