Ernährung spielt bei Kolonkrebs eine Rolle

Untersuchungen eines zweiköpfigen Forscherteams am Consorzio Mario Negri Sud haben ergeben, dass Kolonkrebs neben genetisch bedingten auch ernährungsbedingte Ursachen haben kann. Eine an tierischen Proteinen und Fetten reiche Ernährungsweise unter gleichzeitiger Vernachlässigung von Rohfaser-haltigem Obst und Gemüse führe jedenfalls zu einer deutlichen Erhöhung des Risikos.

„Das auf der Innenwand des Verdauungstraktes befindliche Epithel besteht aus einer Vielzahl von Darmzotten, deren Funktion es ist, die der Resorption dienenden Oberfläche zu erweitern“, erläutern Ilenia D'Errico und Antonio Moschetta . „Am unteren Teil der Darmzotten befinden sich Drüsen, die auch Stammzellen enthalten. Diese sorgen für das Entstehen der eigentlichen Epithelzellen, die sich entlang der Darmzotten bewegen und schließlich auf der Darmschleimhaut ihre endgültige Lage einnehmen. „

„Aufbau und Zusammensetzung dieser Struktur wird durch eine Reihe von Molekülen gewährleistet, bei denen das Wnt-Gen eine entscheidende Rolle spielt,“ so die italienischen Wissenschaftler weiter. Veränderungen im Ablauf bei von Wnt bestimmten Vorgängen trügen wesentlich zur Entstehung der Krankheit bei. Dieses Gen interagiere nämlich mit den von der Nahrung ausgehenden Nuklearrezeptoren, die ihrerseits Ess- und Hormonstimulanzien in Signale zur Bildung von Kolonkrebs umwandeln können.

Die Arbeit der italienischen Wissenschaftler über die Wirkungsweise der Molekularmechanismen an den Darmzotten öffnet neue Wege zur Früherkennung und Behandlungen von Kolonkarzinomen. Finanziell unterstützt wurde die Studie von der italienischen Vereinigung zur Krebsforschung AIRC. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift „Cellular and Molecolar Life Sciences“ veröffentlicht.

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Harald Jung pressetext.austria

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