Themenhighlights des IVAM-Produktmarktes "High-tech for Medical Devices" auf der COMPAMED/MEDICA

Das Interesse von Hightech-Zulieferern, sich mit innovativen Produkten Marktanteile im Bereich Life Sciences zu sichern, ist groß: Im Rahmen der diesjährigen COMPAMED präsentieren sich 26 Aussteller auf dem Produktmarkt „High-tech for Medical Devices“, organisiert vom IVAM Fachverband für Mikrotechnik. Die Zulieferer-Fachmesse findet vom 14. bis 16. November im Rahmen der MEDICA in Düsseldorf statt. Da die Ausstellerzahlen stark wachsen, belegt die Messe 2007 gleich zwei Hallen: 8A (ehemals 8) und 8B.

Die Aussteller erhoffen sich auch für diese Messe eine hohe Besucherqualität, die sich in zahlreichen Geschäftsabschlüssen niederschlägt: „Wir erwarten für unsere Messtechnik, die vom Mikro- bis in den Nanobereich reicht, eine gesteigerte Nachfrage in der Medizintechnik. Dementsprechend sehen wir der COMPAMED mit großen Erwartungen entgegen“, so Heinz-Peter Hippler, Leiter Vertrieb bei der NanoFocus AG.

Sensorik

Im Fokus vieler Aussteller und Besucher ist das Thema Sensorik: Die Sensirion AG, Spezialist für Mikrosensoren auf Basis von CMOS-Technologien, wird unter anderem Gas- und Liquid-Flow-Sensoren für Anästhesiesysteme und Infusionstechnik vorstellen. Sensirion-Produktmanager Ulf Kanne sieht jedoch zahlreiche neue Anwendungsgebiete – gerade für Einwegsensorlösungen: „In Wundpflaster integrierte Feuchtesensoren könnten den Heilungsprozess, zum Beispiel bei Brandwunden, besser beobachtbar machen“, so Kanne.

Die Axetris Microsystems Division von Leister Process Technologies wird thermische Strömungssensoren präsentieren, die beispielsweise in Beatmungsgeräten eingesetzt werden. Außerdem zeigt Leister Infrarotquellen, die als Teil von optischer Gassensorik helfen, die Zusammensetzung von Gasen in der Anästhesie zu überwachen. Die Aceos GmbH wird mit drei Neuheiten auf der Messe vertreten sein. Vorgestellt werden zum einen zwei neue Sauerstoff-Sensoren: ACE-Xmed2 mit extrem schnellen Ansprechzeiten (

Optische Komponenten und Systeme

Einsatzmöglichkeiten optischer Komponenten und Systeme in der Medizintechnik präsentiert die Jenoptik Polymer Systems GmbH. Ein Vortrag von Ingolf Reischel im Forum erläutert am Beispiel eines flexiblen Einmalkolonoskopes die technische Umsetzung in ein Serienprodukt sowie Vorteile für Patient und Arzt. Durch Einmalsysteme wird ein Kreuzinfektionsrisiko vermieden; auch zusätzliche Schritte wie Reinigung, Desinfektion und Sterilisation entfallen.

Mess- und Prüftechnik

Ob bei der Herstellung von medizinischen Hilfsmitteln, bei der Produktion oder der Qualitätskontrolle – in der Medizintechnik müssen kleinste Zusammenhänge und Oberflächen sichtbar gemacht werden, wenn möglich, berührungslos und automatisiert.

Ein Blick auf zwei sehr alltägliche medizinische Bereiche, Auge und Zahn, illustriert die Einsatzmöglichkeiten von Oberflächenmesssystemen. Die Operation des Grauen Stars gehört ebenso wie die Füllung von kariösen Zähnen zu den häufigsten medizinischen Eingriffen. In beiden Fällen wird von der Forschung und Entwicklung bis zur Überprüfung der Fertigung von Produktionswerkzeugen Oberflächenmesstechnik von Fries Research & Technology (FRT) eingesetzt.

Eine weitere Lösung zur Oberflächenkontrolle, beispielsweise von Implantaten und Stents, sind die zerstörungsfreien und automatisierbaren 3D-Messverfahren der NanoFocus AG. Die konfokale 3D-Messung von Topografie und Rauheit, zum Beispiel mit dem µsurf explorer, ist besonders für den Laborbereich und Produktionsprozess geeignet. NanoFocus bietet mit dem 3D-Mikroskop µsurf explorer erstmals ein Komplettpaket inklusive der Analysesoftware nanoExplorer an.

Die Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH präsentiert „O-INSPECT“, eine Multisensorik-Messmaschine mit optischem und taktilem Sensor. Speziell für die Qualitätssicherung und Erstbemusterung kleiner, komplexer Teile entwickelt, lässt sich mit O-INSPECT optisches und taktiles Messen in Kombination abwechselnd nutzen, ohne den CNC-Messablauf zu unterbrechen. Ein weiteres Zeiss-Produkt ist „CALYPSO“, eine CAD-basierte Software für die Messprogrammerstellung, das Messen und die Ergebnisauswertung.

„Sauerstoff-Detektive“ präsentiert die eagleyard Photonics GmbH. eagleyards neue DFB-Laser spüren Sauerstoff durch einen charakteristischen „Fingerabdruck“ im Absorptionsspektrum auf. Durch eine schmale Linienbreite sind die neuen Laserdioden in der Lage, selbst minimale Konzentrationen von Sauerstoff nachzuweisen. Die Laser eignen sich sowohl für den Einsatz in der pharmazeutischen und chemischen Industrie als auch für Anwendungen in der Medizintechnik.

Fertigungstechnologien

Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) präsentiert mikrotechnische Fertigungsverfahren für die medizinische Produktentwicklung. Neben konventionellen Präzisionsverfahren wie dem Laserabtrag, Schneiden und Fügen werden auch Produktmodifikationen und Prozesse vorgestellt, die auf medizinische Anwendungen abzielen: Beispielsweise können Laserprozesse gezielt zur selektiven Veränderung von Oberflächeneigenschaften eingesetzt werden – insbesondere von Polymerwerkstoffen.

„Mikrofluidische Systeme setzen sich mehr und mehr in der Medizintechnik durch. Solche Systeme erfordern neue Kompetenzen, vor allem in der Fertigungstechnologie“, betont Dr. Roland Stangl, Director Microtechnologies der PARI Pharma GmbH. Aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich stellt die PARItec GmbH vor. Der Systemlieferant präsentiert Mikrotechnologien am Beispiel des neuartigen Medikamentenverneblers PARI eFlow. Hierzu zählen medizintaugliche und autoklavierbare Klebeverbindungen mit unterschiedlichen Materialien wie Stahl, Piezokeramiken und Kunststoffen sowie das Hochgeschwindigkeits-Laserbohren in Stahl für Löcher ab zwei Mikrometern Durchmesser.

Mikrofluidik

Die Bartels Mikrotechnik GmbH präsentiert auf der COMPAMED 2007 erstmals die „mp6“, die aktuelle Generation ihrer Mikropumpe. Mit einem Doppelaktor ausgestattet, verdoppelt „die Neue“ den Gegendruckbereich auf 500 mbar, während eine geänderte Signalform für geräuscharmen Betrieb sorgt. Ein mit der Pumpe kombinierbares Ventil mit positivem Öffnungsdruck zum Abregeln des Flusses bei Nichtbetrieb der Pumpe ist derzeit in Entwicklung.

„Das Grundprinzip der Piezomembranpumpen ist einfach, sodass es die Anpassung an unterschiedlichste Anforderungen erlaubt – der Kunde entscheidet“, erklärt Produktmanager Severin Dahms. Ein größerer Volumenbereich? Besondere Materialverträglichkeit? Höhere Fördergenauigkeit? Einige Beispiele für die Umsetzung solcher Anforderungen stellt Bartels auf dem IVAM-Gemeinschaftsstand vor. Die Prototypen einer Hochdruck-, einer Hochvolumen- und einer geregelten Mikropumpe veranschaulichen die zahlreichen Möglichkeiten.

Softwarelösungen

alpha-board ist eines der wenigen deutschen Unternehmen, das Joint-Engineering über die Product-Life-Cycle-Management (PLM)-Software „Agile Advantage“ anbietet. Mit Agile kann ein Hersteller online – von seinem Standort aus – aktiv an der Entwicklung seines Produkts teilnehmen. „In der Medizintechnik sind lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit des Herstellungsverfahrens Grundvoraussetzungen für die Qualitätssicherung, unter anderem hinsichtlich CE-Kennzeichnung oder Konformitätsbewertungsverfahren. Die PLM Software ist dafür ein ideales Tool“, meint CTO Frank Külich.

Komponenten

Komponenten für unterschiedliche medizintechnische Anwendungen präsentiert die MHM Harzbecher Medizintechnik GmbH. MHM stellt Produkte für Applikationen in der Angiographie, Kardiologie, Anästhesie, Intensivmedizin und Urologie vor, zum Beispiel Drucktransducer mit Signalkonditionierung, aber auch Einführbestecke und Infusionszubehör.

Die SERVOMETER Precision Manufacturing Group, LLC präsentiert Präzisionskomponenten, die durch galvanische Abscheidung einer dünnen Nickelschicht auf einen Aluminiumkern in nahezu beliebiger Form hergestellt werden können. Die „Servometer Elektroforms“ sind extrem leichtgewichtig und können sowohl weich und federnd als auch stabil und steif konstruiert werden.

Unterstützung für Gründer

start2grow unterstützt mit dem Mikrotechnik-Wettbewerb all micro. das Entstehen neuer Unternehmen, die mit miniaturisierten Systemen, Anwendungen und Komponenten ein neues Produkt, Verfahren oder eine Dienstleistung auf den Markt bringen wollen. start2grow ist mehr als ein reiner Businessplanwettbewerb – Ziel ist es, Gründerinnen und Gründer bei der schnellen und fundierten Umsetzung ihrer Geschäftsidee und damit beim Aufbau ihres Unternehmens zu unterstützen.

Eine englischsprachige Meldung und weiteres Bildmaterial können bei IVAM (jz@ivam.de) angefordert werden.

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Josefine Zucker idw

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