Kraftvoller Prüfmarathon für mehr Trittsicherheit

Sportgerätetechniker der TU Chemnitz bringt neue Sportschuhe an ihre Grenzen

Jeden Tag treten wir sie mit Füßen und erwarten dennoch, dass sie möglichst lange gute Dienste leisten: Unsere Schuhe. Die Anforderungen an deren Qualität werden von Jahr zu Jahr immer größer – insbesondere bei Sportschuhen. Vor- und Rückfußdämpfung, Torsion, Steifigkeit und Flexibilität sind nur einige Parameter der Sportschuhe, die es ständig zu verbessern gilt. Führende Sportschuhhersteller kooperieren deshalb auch mit Dr. Stephan Odenwald von der Juniorprofessur Sportgerätetechnik an der TU Chemnitz, denn seine Juniorprofessur ist die einzige in Deutschland, die aus ingenieurtechnischer Sicht den Bereich Sporttechnologie bearbeitet.

Im Auftrag renommierter Sportschuhhersteller beansprucht der Wissenschaftler im Prüflabor des Instituts für Maschinenbau und Kunststofftechnik neue Schuhmodelle bis an ihre Grenzen. Um die funktionellen Sportschuhparameter zu ermitteln, werden zahlreiche dynamische Materialtests durchgeführt. Mit Hilfe einer servohydraulischen Zug-Druck-Prüfmaschine werden realitätsnahe Laufbelastungen in die Zwischensohle der Schuhe eingebracht. „Da beispielsweise beim Joggen das zwei- bis dreifache des Körpergewichts auf dem Fuß landet, müssen wir auch im Labortest diese Kräfte auf die Sohle wirken lassen“, erläutert Odenwald. In der Prüfmaschine wechselt deshalb die Belastung der Sohle innerhalb von 48 Stunden 250.000-mal. „Das entspricht einem Testlauf im Gelände von etwa 500 Kilometern“, ergänzt der Sportgerätetechniker.

Diese mechanischen Materialtests an Sportschuhen sind eine wichtige Ergänzung zu den biomechanischen Untersuchungen und subjektiven Probandentests, welche ebenfalls an der TU Chemnitz von Prof. Dr. Thomas Milani, Professur Bewegungswissenschaft, durchgeführt werden. „Erst im Zusammenwirken der beiden Disziplinen ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild der Qualität eines Laufschuhs“, meint Odenwald.

Weitere Informationen

Dr. Stephan Odenwald
Telefon (03 71) 5 31 – 21 72
Telefax (03 71) 5 31 – 47 55
E-Mail odenwald@hrz.tu-chemnitz.de

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer