Neues BASF-Patent: Methansulfonsäure bringt Gold aufs Aluminium

Methansulfonsäure bringt Gold aufs Aluminium

Schnelleres Färbeverfahren für Aluminium: lichtechte Goldtöne. Wachsdispersionen: Korrosionsschutz ohne Vorbehandlung. Wassermischbare Wärmeträgerflüssigkeiten: die sichere Alternative zu Mineralölen. BASF auf der Aluminiummesse in Essen: Halle 4, Stand C 07.

Schnelleres Färbeverfahren für Aluminium: Lichtechte Goldtöne

Die BASF hat das Färben von Aluminium in methansulfonsauren Bädern zum Patent angemeldet (WO 2002/04717). Es handelt sich um ein innovatives Verfahren, um Aluminiumoberflächen mit einem echten Goldton einzufärben.

Um mit herkömmlichen Technologien Aluminium eine goldfarbige Oberfläche zu geben, wird das Metall zuerst eloxiert und danach eingefärbt. Zum Einfärben verwendet man häufig Farbstoffe, doch insbesondere im Bereich „Gold“ sind deren Möglichkeiten begrenzt. Der Farbeindruck tendiert oft zu Gelb- oder Brauntönen und die Lichtbeständigkeit der verwendeten Farbstoffe lässt zu wünschen übrig. „Wesentlich bessere Ergebnisse erzielt man, wenn statt der Farbstoffe Bäder auf Basis unserer hochreinen Methansulfonsäure eingesetzt werden“, erklärt Dr. Helmut Witteler, Leiter der Entwicklung und Anwendungstechnik für Oberflächentechnik bei der BASF. „Damit werden anstelle von Farbstoffen fein verteilte Metalle in der Eloxalschicht abgelagert. Das Resultat ist ein echter Goldton mit hervorragender Lichtechtheit,“ erklärt der Chemiker Dr. Witteler weiter. „Die Ablagerungen sind beim Einsatz der Methansulfonsäure besonders gleichmäßig und nicht von der Platzierung des Werkstücks im Bad abhängig.“ So kann der Aluminiumverarbeiter nach dem von BASF patentierten Verfahren vor allem bei Goldtönen eine besonders gleichmäßige Färbung selbst kompliziert geformter Objekte erreichen. Außerdem läuft das Färben mit Methansulfonsäure im Vergleich zu anderen Verfahren um bis zu 50 % schneller ab.

Methansulfonsäure wird von der BASF weltweit unter dem Markennamen Lutropur® MSA in unterschiedlichen Qualitäten bis hin zur hochreinen Elektronik-Qualität angeboten. Methansulfonsäure ist leicht biologisch abbaubar. Sie eignet sich für alle Prozesse in der Metallveredlung, bei denen Säuren eingesetzt werden. Im Vergleich zum Einsatz von Schwefelsäure oder handelsüblicher Methansulfonsäure geringerer Reinheit können Schlämme aus Zinn-, Silber- und Kupferverbindungen vermieden werden – dies spart Kosten und Energie. Die BASF produziert und vertreibt Lutropur® MSA auch als Basissäure für galvanische Bäder. So kommt Methansulfonsäure beispielsweise in der Weißblechherstellung und in der Leiterplattenverzinnung zum Einsatz. Die BASF arbeitet mit mehreren Unternehmen aus der Oberflächentechnikbranche eng zusammen. Dr. Witteler lädt zu Kooperationen ein: „Die BASF sucht weitere industrielle Partner für Verfahrensentwicklungen zur Metalloberflächen-Behandlung mit Methansulfonsäure.“

Wachsdispersionen – transparenter Korrosionsschutz ohne Vorbehandlung

Zum Versiegeln von Aluminium- und weiteren Metall-Oberflächen bietet die BASF VOC-freie Wachsdispersionen unter dem Markennamen Lugalvan® an. Sie werden wegen des guten Korrosionsschutzes als transparente oder pigmentierte Beschichtungen auf korrosionsbeanspruchten Teilen eingesetzt. Lugalvan®-Wachsdispersionen können mit oder ohne Vorbehandlung des Metalls eingesetzt werden. Lugalvan® eignet sich gut zum anschließenden Überlackieren mit konventionellen Lacken. Bei der Veredlung von Aluminium sind die BASF-Wachsdis-persionen eine ökologisch sinnvolle Alternative zur Chromsäure-Passivierung.

Wassermischbare Wärmeträgerflüssigkeiten – die sichere Alternative zu Mineralölen

Als Alternative zu herkömmlichen Wärmeträgerflüssigkeiten bietet die BASF die wassermischbaren Lutron®-Marken an. Aus der unbegrenzten Mischbarkeit mit Wasser und dem im Vergleich zu Wärmeträgerflüssigkeiten auf Mineralölbasis wesentlich höheren Flammpunkt ergeben sich für den Anwender große Vorteile bezüglich Sicherheit und Handhabung. Alle Lutron®-Marken können nach der Anwendung mit Wasser abgespült und destillativ recycliert werden. Der Einsatz von Tensiden entfällt und der Verbrauch an Wärmeträgerflüssigkeit und Wasser wird verringert. Lutron® wird beispielsweise beim Herstellen von Elektronik-Platinen eingesetzt. Dabei schwimmt es auf dem flüssigen Metall-Lot und schützt es vor Sauerstoffeinwirkung. Das Wärmeträgerfluid weist in dieser Anwendung eine thermische Beständigkeit von bis zu 250°C auf.

BASF erstmals auf der Aluminiummesse

Die BASF präsentiert ihr Leistungsspektrum für die Oberflächentechnik erstmals auf der Messe „ALUMINIUM 2004“, 22. – 24. September, in Essen. BASF-Ansprechpartner findet man in Halle 4 auf dem Stand C 07.

Veredlungschemikalien der BASF

Die Produktpalette der BASF-Geschäftseinheit „Veredlungschemikalien für Wasch- und Reinigungsmittel sowie Formulierer“ umfasst wasserlösliche Polymere für Waschmittel und technische Anwendungen, Additive für Waschmittel wie zum Beispiel Farbübertragungsinhibitoren, nichtionische Tenside, Polyalkylenglykole, Emulgatoren, Schaumdämpfer, Komplexbildner, Polyethylenwachse, Montanwachse und Wachsemulsionen, Chemikalien für die Oberflächentechnik, Biozide, Dispergiermittel sowie Korrosionsinhibitoren. Bei diesen Produkten zählen wir weltweit zu den führenden Herstellern.

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