Klatsch und Tratsch ist fest im Gehirn verankert

Verbreitung von Gerüchten erhöht eigenen Status

Gerüchte zu verbreiten verschaffte unseren Vorfahren einen evolutionsbedingten Vorteil. Somit ist Tratschen dem Menschen bereits angeboren ist. Dies berichtet die Online-Ausgabe der Ärztlichen Praxis unter Berufung auf den US-Psychologen Frank McAndrew vom Knox College in Illinois. Gerüchte zu verbreiten ist laut Aussage des Wissenschaftlers bereits fest im menschlichen Gehirn verankert.

Das Verbreiten von Informationen war in grauer Vorzeit wichtig für das Überleben und für die Weitergabe der eigenen Gene. Wer etwas Schlechtes über bedeutende Personen berichten konnte, erhöhte damit seinen Status und hatte so eine deutlich bessere Chance sich fortzupflanzen, erläutert McAndrew. Ein Experiment des Psychologen scheint diese These zu bestätigen. McAndrew gab über 100 seiner Studenten Klatschzeitschriften zu lesen und fragte anschließend, welche Artikel ihnen im Gedächtnis geblieben waren.

Männer hatten am aufmerksamsten tatsächlich jene Artikel gelesen, die über Verfehlungen männlicher Stars berichteten. Frauen hingegen bevorzugten Negatives über ihre Geschlechtsgenossinnen. Beide Geschlechter interessierten sich also am meisten für jene Geschichten, in denen mögliche Rivalen schlecht weg kamen. Offenbar bevorzugt der Mensch automatisch Informationen, mit denen er potenzielle Konkurrenz ausstechen kann. Die Ergebnisse der Forschung wurden in der Fachzeitschrift Journal of Applied Social Psychologie veröffentlicht.

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Sandra Standhartinger pte.online

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